Als John Yeboah in der 90. Minute zur Auswechslung gerufen wurde, stand das ganze Stadion. Den Applaus von den knapp 6.000 Zuschauern in der Schauinsland-Reisen-Arena hatte sich der Duisburger Winterneuzugang definitiv verdient. Yeboah konnte den Moment mit einem großen Grinsen im Gesicht genießen. Obwohl er erst knapp einen Monat das weiß-blaue Trikot trägt, mauserte sich der quirlige Offensivspieler in kürzester Zeit zum Publikumsliebling beim MSV.
Ein Tor gelang dem 21-Jährigen in acht Rückrundenpartien zwar noch nicht. Dafür stehen seit Samstag drei Assists zu Buche. Immer wieder glänzt der ehemalige U20-Nationalspieler mit viel Tempo und starken Dribblings - so wie bei der Entstehung des Elfmeters zum 1:0 und beim sehenswerten Sprint über links vor dem 2:0. Yeboah bereichert das Duisburger Spiel ungemein, der MSV wird sicherlich alles dafür tun, ihn zu halten.
Schmidt und die Kehrseite - So ist der Stand bei Steurer und Bakalorz
Aziz Bouhaddouz spürte wie schon in Wiesbaden und Würzburg beim ersten Heimsieg seit November „deutlich mehr Zug“ auf dem Rasen. Kaum einen Konkurrenten hat der MSV in dieser Saison so dominiert wie die Münchener. „Das gibt uns Selbstvertrauen“, meinte der Angreifer. „Aber der Gegner war natürlich angeschlagen. Wir müssen unsere Möglichkeiten noch besser ausnutzen und auch gegen stärkere Gegner Gas geben.“
Hagen Schmidt wollte den so wichtigen Dreier ebenfalls nicht zu hoch hängen. „Es ist ein schönes Gefühl. Aber wir kennen die Kehrseite der Medaille. Wir sind immer noch in der gefährlichen Zone“, mahnte der Trainer, der wohl schon in Braunschweig wieder auf Oliver Steurer und Marvin Bakalorz setzen kann. Beide verweilen seit Mitte vergangener Woche nach einem positiven Corona-Schnelltest symptomfrei in Quarantäne und können sich bis Mittwoch freitesten.
Mit Heiko Hansen war am Wochenende übrigens auch ein neuer Mann auf der MSV-Trainerbank mit dabei, der das Team als weiterer „Co“ ergänzen und sich laut Schmidt „vorwiegend mit dem mentalen Bereich beschäftigen wird“.