Hagen Schmidt konnte seiner gesamten Mannschaft nach dem umjubelten 2:0-Heimsieg gegen Türkgücü München ein Riesenkompliment aussprechen. Die Zebras unterschätzten den angeschlagenen Gegner keineswegs und zeigten eine ihrer besten Saison-Leistungen. Das lag in erster Linie daran, dass die Abwehr einen überraschend guten Job machte. Trotz der langen Ausfallliste wirkte die MSV-Hintermannschaft enorm stabil. Das Fehlen von Marvin Bakalorz, Oliver Steurer (Quarantäne) sowie den gelbgesperrten Leroy Kwadwo, Rolf Feltscher und Niclas Stierlin machte sich kaum bemerkbar.
Marvin Knoll, der erneut im defensiven Mittelfeld dazwischen kloppte, ist auf seiner neuen Position deutlich besser aufgehoben. In der Abwehrkette sorgte der Trainer trotz der eingeschränkten Auswahl für die eine oder andere Überraschung. So zog Schmidt Marlon Frey eine Reihe weiter zurück. Der Duisburger Ballverteiler war ein wichtiger Fixpunkt in der Innenverteidigung und stets am Aufbauspiel beteiligt. „Das war natürlich ein bisschen der Situation geschuldet. Aber wir brauchten einen Spieler, der gut kommuniziert und organisiert. Das tut Marlon sehr gut“, sagte Schmidt, der auch für den souveränen Auftritt von Vincent Gembalies nur lobende Worte übrig hatte.
Das Duisburger Eigengewächs lief am Samstag erstmals seit dem 20. November wieder für den MSV auf, nachdem er bei der Auswärtspleite bei 1860 München einen rabenschwarzen Tag erlebte und zwei Elfmeter verschuldete. Gembalies in so einem wichtigen Spiel in die erste Elf zu befördern, war sicher ein gewagter Schachzug, der sich am Ende aber bezahlt machte. Schmidt erklärte auf RS-Nachfrage, wieso der 22-Jährige, der vor allem in seinen ersten Spielen unter Torsten Lieberknecht nach dem Zweitliga-Abstieg schnell eine feste Größe beim MSV wurde, sich so lange gedulden musste.
Manchmal muss man als junger Spieler einen gewissen Prozess durchgehen und übers Training seine Erfahrungen sammeln und dich ein bisschen schütteln. Bei manchen geht es etwas schneller, bei Vince hat es eben etwas länger gedauert.
Hagen Schmidt.
„Manchmal muss man als junger Spieler einen gewissen Prozess durchgehen und übers Training seine Erfahrungen sammeln und dich ein bisschen schütteln. Bei manchen geht es etwas schneller, bei Vince hat es eben etwas länger gedauert. Ich hoffe, dass er weitermacht und durch den Impuls leistungsmäßig einen neuen Schub bekommt.“