Der vergangene Samstag wird Dennis Erdmann vermutlich noch lange im Gedächtnis bleiben. Beim 3:2 gegen den Halleschen FC konnte der Verteidiger am Ende nicht nur einen Auswärtssieg bejubeln, sondern feierte auch seine persönliche Rückkehr auf den Rasen.
Der 30-Jährige konnte das Trikot des 1. FC Saarbrücken in der 3. Liga wieder überstreifen, da der Rest seiner achtwöchigen Sperre (DFB-Begründung waren rassistische Äußerungen während eines Spiels gegen den 1. FC Magdeburg) zur Bewährung ausgesetzt worden war. Dass die letzte Zeit nicht spurlos an Erdmann vorbeigegangen sein kann, machte sich in der Leistung des Routiniers bemerkbar. Denn bei beiden Gegentoren war er direkt involviert, was er nun per Instagram-Post selbst zugibt.
Heftige Vorwürfe an Magedburg-Profis
"Mein Leben als Fußballer und auch als Familienmensch wurde auf eine harte Probe gestellt und fast zerstört. Es war die Hölle, abends einzuschlafen und morgens aufzuwachen". Der gebürtige Frechener habe ein Gefühl von "Leere und Hilflosigkeit" in sich getragen.
Während des Spiels zwischen dem FCS und Magdeburg (2:1) im vergangenen August soll es, wie zwei FCM-Akteure im Nachgang der 'Bild' sagten, seitens Erdmanns zu rassistischen Äußerungen gegen den Magdeburger Sirlord Conteh gekommen sein. Daraufhin wurde ein Zeitungsartikel veröffentlicht, der die Vorwurfe gegen Erdmann offenlegte.
Erdmann trägt "erheblichen Schaden" davon
Bei den beiden Magdeburg-Profis handelt es sich um Angreifer Baris Atik und Mittelfeldspieler Amara Condé, Ex-Spieler von Rot-Weiss Essen. Diese klagt Erdmann in seinem Instagram-Post persönlich an.
"Die Spieler Atik und Condé von meinem ehemals geschätzten Verein 1. FC Magdeburg sprachen sich am Morgen vor dem Spiel am 25. August ab, mich abends verletzen zu wollen. Da dies nicht geklappt hat, wurde mir aufgrund eines 'Bild'-Zeitungsartikels erheblich geschadet", erläutert der frühere Schalker.
Auch den DFB ließ der Defensivmann nicht von seiner Kritik befreit, da die Verhandlung aus seiner Sicht nicht fair verlaufen sei. "Weder der DFB noch die Spieler vom 1. FCM konnten diese schweren Anschuldigungen vor dem Sportgericht beweisen", legt Erdmann dar.
"Ohne jeden Grund" habe der DFB den Magdeburgern Glauben geschenkt. So sei aus der Perspektive Erdmanns auch die Beweislast zu seinen Ungunsten gedreht worden. "Auf einmal musste ich beweisen, dass ich diese Äußerungen nicht getätigt habe", schildert der Profi.
"Keine dieser Äußerungen getätigt"
Das Urteil des Sportgerichts fiel nach einer mündlichen Verhandlung negativ für Erdmann aus und belief sich auf eine sportliche Sperre von acht Wochen. Der stellvertretende Vorsitzende, Stephan Oberholz, lieferte die Begründung unter dem ausschlaggebenden Argument, Erdmann habe über Conteh sinngemäß gesagt: "Er soll mit seinen Eltern in die Heimat paddeln".
Erdmann selbst kann diese Anschuldigungen nach wie vor nur zurückweisen. Es sei ihm wichtig, auch nochmal zu betonen, dass er "keine dieser Äußerungen getätigt" habe.