Den bittersten Moment an einem für den MSV Duisburg ohnehin schon bitteren Abend lieferte Innenverteidiger Stefan Velkov. Nach rund einer halben Stunde wollte er den Ball zu seinem Keeper Leo Weinkauf zurückspielen, fand als Abnehmer jedoch nur Kevin Barra. Der steht jedoch in Diensten der Spvg Schonnebeck und schoss den Ball zum zwischenzeitlichen 2:1 für den Außenseiter ins Netz (31.).
Da neben diesem Barra-Treffer auch noch die Abschlüsse von Georgios Ketsatis (10.), wieder Kevin Barra (36.) und Robin Brandner (78.) den Weg ins Tor fanden, begann die neue Saison ein Stück weit so, wie die alte aufgehört hatte. In der Fortsetzung des Niederrheinpokals musste der MSV da eine 2:6-Klatsche gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV hinnehmen. „Für mich als Trainer ist es total ärgerlich. Wir wollten mit einem Erfolgserlebnis starten. Nun ist genau das Gegenteil passiert“, sagte Dotchev genervt.
Das sehenswerte Freistoßtor von Moritz Stoppelkamp (25.) und der Treffer zum 2:4-Endstand durch Testspieler Herdi Bukusu (88.) waren für den MSV letztlich zu wenig. „Man hat gesehen, dass wir noch sehr viel zu tun haben. Das war mir aber schon vorher klar. Lieber kriegen wir, auf Deutsch gesagt, jetzt mal einen auf die Fresse, als eine Woche vor Beginn der Meisterschaft", fand Dotchev klare Worte.
Gast-Stürmer Rauch: Dotchev lässt Zukunft offen
Der MSV müsse und werde noch viel korrigieren. Was bei dem Blick auf das Ergebnis aber auch zur Wahrheit gehört ist, dass eine wild zusammengewürfelte Mannschaft auf dem Platz stand. Neben Bukusu kamen mit Julius Rauch und Jo Coppens drei Gastspieler zum Einsatz. „In der Mannschaft hat es natürlich vorne und hinten nicht gepasst. Wir hatten individuelle Fehler, einen abgefälschten Schuss und einen Handelfmeter gegen uns. Das hat mit gutem taktischen Verhalten nichts zu tun“, analysierte Dotchev ehrlich.
In der Tat konnte kaum ein Duisburger den Abend für sich nutzen, um sich gleich zu Saisonbeginn in die Gunst des Trainers zu spielen. Auch Rauch, der Dotchev noch beim Auftakttraining am Vortag überzeugt hatte, blieb diesmal unter seinen Möglichkeiten. „Im Training fand ich ihn besser. Es kann natürlich sein, dass er etwas müde war, da manche Einheiten sehr intensiv waren", erklärte der 55-Jährige.
Nach dem Abgang von Vincent Vermeij ist im Duisburger Sturmzentrum ein Platz frei. Ob Rauch den einnehmen wird, wollte oder konnte Dotchev aber noch nicht verraten. „Wir werden ihn noch für ein paar Tage bei uns haben. Dann sehen wir weiter. Er ist auf jeden Fall ein sehr interessanter Spieler.“