Beim MSV Duisburg gehört Michael Tönnies immer noch zu den besten Stürmern, die der Verein je hatte. Zwischen 1987 und 1992 spielte der gebürtige Essener für die Zebras und erlebte in der Saison 90/91 seinen Höhepunkt. Mit 29 Toren in 34 Spielen schoss Tönnies die Duisburger zum Aufstieg, ist bis heute der Spieler mit den zweitmeisten Toren in einer MSV-Saison aller Zeiten, hinter Roland Wohlfahrt (30 Tore, 83/84). Insgesamt kommt er auf 101 Tore in 179 Spielen. Klar, dass da der Kontakt der Familie Tönnies zum MSV Duisburg auch nach Michaels viel zu frühen Tod 2017 nicht abgerissen ist.
Und so kam auch das Freundschaftsspiel am kommenden Dienstag (18 Uhr) zwischen dem MSV Duisburg und der Spvg Schonnebeck zustande. Dort ist schließlich Michaels Bruder Dirk Tönnies seit 13 Jahren als Trainer tätig. „Ich habe einfach mal auf doof gefragt“, berichtet er. „Ich schreibe aufgrund der Geschichte meines Bruders noch mal mit dem einen oder anderen. Ich habe vorher noch nie gefragt, aber es ist schön, dass das jetzt zustande kommt.“
Schließlich ist es nun auch für die Spieler schon ein besonderes Spiel, nach mehr als sieben Monaten schier unendlicher Corona-Zwangspause. „Das ist für jeden ein absolutes Highlight“, gesteht der 47-Jährige. „Einige haben sich freigenommen und freuen sich richtig auf das Spiel.“ Auch wenn die Schwalben in den vergangenen Jahren immer wieder mal auch in Pflichtspielen auf den großen Lokalrivalen RWE trafen, ein Drittligist ist noch einmal etwas anderes: „Wir haben natürlich gehörigen Respekt, nachdem wir fast ein Dreivierteljahr nicht gespielt haben.“
Schonnebecker Kader ist wieder erfahrener
An der Westender Straße wird das Spiel dann stattfinden. Dort können sich die Schonnebecker Anhänger erstmals von dem neuen, älteren Kader einen ersten Eindruck verschaffen. Denn im Vergleich zu den vergangenen Jahren haben die Essener in ihrer Kaderplanung nun vermehrt auf Erfahrung gesetzt. „Wir sind wieder zurück zu unserer alten Philosophie und haben jetzt wieder eine gesunde Altersstruktur, eine gesunde Mischung. Im vergangenen Jahr war es für einige Ältere schwer, weil die Jungen in der Überzahl waren.“ Der erste Eindruck ist überwiegend positiv: „Was ich bisher gesehen habe, war recht stark. Es macht schon mächtig Spaß.“
Was am Ende drin ist, weiß Tönnies aber noch nicht. Ganz vorne sind aber Bocholt und die SSVg Velbert in einer anderen Liga: „Wir werden sie sicher ärgern können, aber auf Strecke wird es schwer. Die beiden werden das unter sich ausmachen. Es sei denn: Es geschieht etwas Unvorhergesehenes.“