Die Ausgangslage: Katastrophale Abwehrschnitzer und fehlende Frische sorgten am Mittwoch für die erste Heimpleite gegen den SV Meppen. Torsten Lieberknecht hatte auf der rund sechsstündigen Busfahrt genügend Zeit zum Überlegen und entschied sich zu drei teils überraschenden Wechseln in der ersten Elf. Für Joshua Bitter (Grippe) begann Florian Brügmann hinten rechts. Die Dauerbrenner Lukas Daschner und Tim Albutat bekamen eine Pause. Ahmet Engin und Max Jansen durften von Beginn an ran. Der zuletzt gesperrte Arne Sicker ersetzte Migel-Max Schmeling auf der Linksverteidigerposition.
Das Spiel: Duisburg zeigte sich von Beginn an präsent und war wie so oft nach einer Niederlage gewillt, eine Reaktion zu zeigen. Doch der neue CFC-Trainer Patrick Glöckner, der zuletzt bei Viktoria Köln an der Seitenlinie stand, hatte den Aufsteiger aus dem Osten gemeinsam mit Ex-Zebra und Co.-Trainer Christian Tiffert defensiv gut auf das Duell der Gegensätze eingestellt. Der Zweitliga-Absteiger von der Wedau fand nur wenige Lücken. Drei Gegentore in der zweiten Hälfte besiegelten die zweite Duisburger Niederlage in Serie. Engins zwischenzeitlicher Anschlusstreffer (77.) kam zu spät.
Geschenk des Spiels: 43 Minuten waren absolviert, als CFC-Torhüter Jakub Jakubov sich einen dicken Patzer leistete. Der Keeper spielte Engin den Ball unbedrängt vor die Füße. Duisburgs Nummer neun vergab die größte Chance des ersten Durchgangs mehr als leichtfertig. Sinnbildlich für eine bis dahin enttäuschende Drittligasaison des Mittelfeldspielers.
Chemnitzer Power-Offensive: Für Rafael Garcia war es sicherlich ein besonderes Spiel. Zwei Jahre lang schnürte der Spanier seine Schuhe für Duisburgs Reviernachbarn und Rivalen Rot-Weiß Oberhausen. Nach 57 Minuten erzielte er nach Vorlage von Philipp Hosiner das 1:0. Florian Brügmann war nicht nah genug an ihm dran. Nur drei Zeigerumdrehungen später wuchtete Tarsis Bonga einen Eckball per Kopf zum 2:0 in die Maschen. Erik Tallig machte nur eine Minute nach dem 2:1 alles klar (78.).
Die Konsequenz: Erstmals in dieser Saison verlor der MSV Duisburg zwei Spiele in Folge. Statt auf Platz eins vorzurücken, bleiben die Zebras Vierter. Damit konnten die Meidericher die Ausrutscher von Unterhaching, Halle und Braunschweig nicht nutzen. Für den MSV geht es in der Länderspielpause in der zweiten Runde des RS-Niederrheinpokals zum Oberligisten SSVg Velbert. Sechs Tage später ist der 1. FC Kaiserslautern zu Gast in der Schauinsland-Reisen-Arena.