Als Spieler des FC Hansa Rostock wurde Gerd Kische (67) mit der Nationalmannschaft der DDR 1976 Olympiasieger. 1974 stand er in der Elf, die bei der WM in der Bundesrepublik Deutschland sensationell 1:0 gegen den späteren Weltmeister BRD gewann. Kurz vor der Veröffentlichung seiner Biografie hat die Hansa-Legende kein gutes Wort mehr für die jetzige Führungsmannschaft des Ostsee-Klubs übrig. Dafür lobt er den KFC Uerdingen.
Als Manager verpflichtete Gerd Kische für den FC Hansa Rostock Anfang der 1990er Jahre Stefan Beinlich und Matthias Breitkreutz und legte so den Grundstein für den Wiederaufstieg 1995 in die Bundesliga. Präsident des Vereins war er auch mal. Aber für seinen Herzensverein sieht der ehemalige Nationalspieler der DDR schwarz. Kische sieht keine Möglichkeit mehr auf eine Rückkehr in die Beletage des Fußballs. Er bezeichnet Hansa Rostock gar als tot.
Schuld daran sei die lange Verweildauer in der 3. Liga, die dem Klub die wirtschaftliche Potenz geraubt habe. „Die 3. Liga ist die Intensivstation des Fußballs“, erklärt Kische. „Wer da zu lange verweilt, kommt selten wieder gesund von ihr runter.“
Seit 2012 dümpelt die stolze Hansa-Kogge im trüben Gewässer der 3. Liga. „Wenn da nicht noch einige Leute Geld reinpumpen würden, wäre da schon Schluss“, behauptet er. „Bei 25 Millionen Euro Verbindlichkeiten müssten da eigentlich längst die Lichter ausgegangen sein.“
Zwar hänge er nach wie vor emotional an dem Verein, dem er sehr viel zu verdanken habe. „Aber das bezieht sich nur auf den Klub, aber nicht auf die aktuell handelnden Personen“, stellt er klar. „Dem jetzigen Vorstand und Management fehlt jegliche Professionalität.“
Besser mache es der KFC Uerdingen. Zwar könne er interne Abläufe nicht beurteilen, aber es sei genau die richtige Strategie den Durchmarsch anzupacken. „Sonst gehst du in dieser Liga kaputt. Hansa Rostock ist doch das beste Beispiel.“
Autor: Stefan Bunse
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