Und zwar deshalb, weil es den Zebras erneut nicht gelang, ein eigenes Tor zu schießen. Zur Erinnerung: In den letzten drei Partien erzielten die Meidericher nur einen mickrigen Treffer. Zu wenig für die Ansprüche des MSV. RevierSport begab sich nach dem Spiel auf Stimmenfang:
Wir werden nicht jeden Gegner mit 4:0 nach Hause schicken
Ilia Gruev (MSV Duisburg)
Fabian Schnellhardt war, wie immer in dieser Spielzeit, der Motor der Zebras. Für den 22-Jährigen war es ein Wiedersehen mit seinen alten Teamkollegen. Denn in der vergangenen Saison schnürte er noch für den Ostseeklub seine Schuhe: "Wir haben uns das ganz anders vorgestellt. Aber positiv herauszustellen ist: Wir haben nicht verloren und sind zu Hause weiterhin ohne Gegentor. Das ist gegen eine solche Mannschaft nicht selbstverständlich. Kiel hat einen guten Ball gespielt und wir haben schwer Zugriff darauf gefunden. Klar hatten sie die eine oder andere Chance, aber wenn wir unsere Gelegenheiten besser ausspielen, wäre auch mehr drin gewesen. Es war ein 50:50-Spiel und eng bis zum Schluss. Es war nicht unser bestes, aber sicherlich auch nicht unser schlechtestes Spiel. Jetzt fahren wir nach Erfurt und müssen dort den nächsten Dreier holen."
Kingsley Onuegbu rotierte vor der Begegnung für Stanislav Iljutcenko in die Startelf. Nutzen konnte er seine Chance nur bedingt. Auch er blieb weitestgehend blass: "Kiel ist eine richtig starke Mannschaft. Die kann man nicht einfach so im vorbei gehen schlagen. Wir haben nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen haben. Aber das ist Fußball – wir lassen den Kopf jetzt nicht hängen. Es war ein Kampfspiel. Kiel hat die Räume gut dicht bekommen. Wir waren da nicht griffig genug. Aber mein Gott, das war ein Spiel – so etwas kann mal passieren. Deshalb sind wir nicht direkt abgestiegen. Wir haben eine Mannschaft mit viel Charakter. Ich bin mir sicher, dass auch wieder gute Spiele kommen werden."
Markus Anfang ist erst seit einem Monat Trainer bei den Störchen. Zuvor trainierte der ehemalige Duisburger die U19 von Bayer Leverkusen: "Wir haben von beiden Mannschaften ein ordentliches Spiel gesehen. Ich bin mit der Art und Weise, wie meine Truppe aufgetreten ist, sehr zufrieden. Wir haben gefällig nach vorne gespielt, gut verteidigt und waren die dominierende Mannschaft. Im Laufe der Zweiten Hälfte ist Duisburg dann ein bisschen drückender geworden. Aber im Großen und Ganzen hatten wir immer die Kontrolle über die Partie. Leider haben wir uns dafür nicht belohnt.“
Während der Partie quittieren einzelne Fans die Vorstellung der Duisburger Mannschaft mit Pfiffen, die im Verlaufe der Begegnung immer lauter wurden. Ilia Gruev gab daraufhin der gesteigerten Erwartungshaltung des MSV-Umfelds einen Dämpfer: "Beide Mannschaften haben versucht Fußball zu spielen. Das war auf diesem Untergrund nicht einfach. Der Platz war in keinem guten Zustand. Wir hatten am Anfang Probleme in die Partie zu finden. Kiel hatte zwar mehr Ballbesitz, aber in ihrer Hälfte - damit hatten wir kein Problem. In der Zweiten Halbzeit haben wir uns besser positioniert und auf Fehler des Gegners gelauert. Ich muss ehrlich gestehen: Das war nicht unsere Spielweise. Wir haben es nicht geschafft unsere gepflegte Spielkultur zum Tragen zu bringen. Aber wir sind auch keine Übermannschaft. Wir werden nicht jeden Gegner mit 4:0 nach Hause schicken. Fakt ist: Wir sind zu Hause noch ungeschlagen und haben noch kein Gegentor kassiert."