Vier Zähler Rückstand auf Rang drei, fünf Punkte Distanz zu Platz zwei und gar elf Zähler sind es zu Spitzenreiter Arminia Bielefeld: Die Ausgangsposition der Preußen vor den entscheidenden Spielen im Aufstiegskampf wird nach Ostern schwierig sein.
1000 Fans enttäuscht
Ursächlich dafür ist nicht nur die punktende Konkurrenz, sondern vor allem der eigene schwache Auftritt beim 0:3 in Halle. Trotz beinahe 1000 Münsteraner Fans, die zum Großteil per Sonderzug mit an die Saale gereist waren, misslang dem SCP erneut die Punktejagd im Osten der Republik. Im Osten nichts Neues: Nach den Niederlagen in Dresden, Chemnitz, Cottbus und Erfurt gab es für Münster auch in Halle nichts zu holen. "Ohne Feuer ist es halt schwierig", hatte Trainer Ralf Loose schon im Vorlauf der Partie die eigene Offensivabteilung angestachelt.
Die mühte sich gegen Halle auch wie gewohnt, doch wirklich gefährlich wurde sie nur selten. Als der auch international normalerweise ausgezeichnete Schiedsrichter Dr. Felix Brych dann auch noch Preußen-Keeper Max Schulze-Niehues fälschlicherweise mit Rot vom Platz stellte und Halles Akaki Gogia per "Panenka"-Elfmeter auf 3:0 stellte (78. Spielminute), war der Tag aus Sicht der Preußen endgültig zum Desaster geworden. Mehr noch als die schlichtweg effektiven Hallenser sorgte aber der in weiten Phasen harm- und mutlose Auftritt der Münsteraner für Kopfschütteln. Viele Spieler wirkten nach dem 0:2 wie erstarrt. Verhindert erneut eine unzureichende Einstellung im Endspurt einer starken Saison die Kür in Form des Aufstiegs?
Momentum nicht aufseiten des SCP
Zumindest war es nicht das erste Mal, dass der Gegner den Münsteranern recht billig den Schneid abkaufte. Da reicht auch der langfristige Ausfall von den zwei Stammspielern (Erik Zenga und Kevin Schöneberg) nicht als Begründung aus. Kapitän Dominik Schmidt bezog sich nach der Enttäuschung in Halle jedoch eher auf fußballerische Versäumnisse: "Wenn man keine Tore schießt, kann man keine Spiele gewinnen. Wenn man keine Tore schießt, kann man nicht aufsteigen. Unser Rückstand auf Platz drei betrug vor dem Spiel nur einen Punkt, deshalb fehlen mir nach diesem Auftritt die Worte. Darüber hinaus kann ich den Frust der Fans verstehen, uns ist einfach nichts gelungen." Eines ist klar: Das Momentum liegt nicht auf der Seite des SCP. "Im Moment läuft es nicht so leicht wie in der Hinrunde. Wir kassieren dumme Tore", ärgerte sich Marc Heitmeier, der einen rabenschwarzen Tag erwischte.
Nun muss der zuletzt zu Recht oft so gelobte Kader des SCP beweisen, dass Münster Aufstieg kann. Egal, wie.