Es war ein Bild mit großer Symbolhaftigkeit, das dem entscheidenden Treffer für die Preußen folgte. Im Westfalenderby gegen die Arminia aus Bielefeld brachen nach dem Tor von Marcus Piossek zum 3:1 für den SCP nicht nur im Bielefelder Fanblock alle Dämme. Dem Frust auf der Gästeseite stand die Erleichterung bei den Hausherren gegenüber, die sich im Jubel nach dem 3:1 manifestierte.
Überragende Vorarbeit
Die Mehrzahl der Münsteraner Akteure auf dem Spielfeld suchte nämlich nicht den Kontakt zum Torschützen Piossek, sondern rannte direkt zu Vorbereiter Mehmet Kara. Der 30-Jährige, erneut einer der besten Preußen, hatte mit einem wieder mal unnachahmlichen Solo mit Florian Dick, dem Ex-Essener Jerome Propheter und Stephan Salger gleich drei Gegenspieler zu Statisten degradiert und perfekt für den Torschützen vorbereitet. Einer der ersten Gratulanten Karas war dann ausgerechnet Dominik Schmidt, dem man das Veilchen unter dem rechten Auge aus seinem Trainingsdisput mit Kara aus der Vorwoche noch ansehen konnte.
Schmidt und Kara, die bereits im November 2013 im Vorlauf eines Punktspiels des SCP gegen die Stuttgarter Kickers aneinandergeraten und von Trainer Ralf Loose aus dem Aufgebot gestrichen wurden, sind echte Charakterköpfe in dieser Münsteraner Mannschaft, die sich offenbar nicht immer einig sind. Der sportliche Erfolg steht aber für beide Leistungsträger über allem und so kommentierte Innenverteidiger Schmidt die Trainingsrangelei nach dem Abpfiff nonchalant: "Die Woche mit allen Vorkommnissen war nicht einfach, deshalb freue ich mich riesig für das ganze Team und den ganzen Verein. Wir sind Profis. Gegen Bielefeld ging es um Fußball, nicht ums Boxen."
Herangekämpft hat sich Herausforderer Preußen Münster mit dem Derbysieg nun an die Tabellenspitze. Dort thront der SV Wehen Wiesbaden, allerdings nur noch zwei Punkte vor dem SCP.
Let's get ready to rumble...