Mehmet Kara und Dominik Schmidt kamen sich in einem internen Trainingsspiel bei einem Zweikampf im Mittelfeld sehr nahe. Offenkundig zu nahe, denn Kara, der als Edeltechniker in dieser Saison endlich wieder in die Spur zurückgefunden hat und derzeit in absoluter Topform brilliert, quittierte das rüde Einsteigen des Vizekapitäns Schmidt mit einer faustdicken Reaktion: Mit einer knackigen Geraden direkt ins Gesicht des gebürtigen Berliners nämlich, der daraufhin blutend zu Boden ging.
Dennoch: Die Startelf winkt
Nicht zum ersten Mal in dieser Saison fällt Kara damit negativ auf. Schon Ende August im Derby in Osnabrück bewies der so erfahrene 30-Jährige keine Nervenstärke. Erst schnappte er dem dafür zumeist vorgesehenen Marcus Piossek vor einem Strafstoß für den SCP die Kugel weg und verschoss kurz darauf den Elfmeter, um sich dann im Anschluss mit dem ebenfalls wütenden Piossek vor aller Augen auf dem Spielfeld handgreiflich anzulegen. Nun also der erneute Vorfall diesmal nicht in einem, aber unmittelbar im Vorlauf eines Prestigevergleichs für die Preußen, die eine lange Tradtion an hitzigen Duellen gegen die Konkurrenten aus Bielefeld und Osnabrück pflegen.
Womöglich ist das aber auch genau die Galligkeit, die die Münsteraner für das Spiel gegen die Arminen benötigen. Dass beide Spieler für einen Trainingstag vom Verein suspendiert wurden, sollte nicht verhindern, dass sowohl Kara als auch Schmidt am Sonntag in der Startelf stehen werden. Bei der Chance, den Klassendritten mit einem Heimsieg nach Punkten einzufangen, stehen Trainer Ralf Loose wieder fast alle Akteure zur Verfügung. Die Grippewelle, die zwischenzeitlich 15 (!) Spieler ans Bett gefesselt hatte, ist mittlerweile abgeklungen, der Kader schwört sich auf Bielefeld ein. "In diesem Jahr ist es wichtig, immer Anschluss zu halten an die Spitze, denn die Spitzengruppe ist breit gefächert", weiß Stürmer Marcel Reichwein.