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Polen wie KFC Uerdingen - Spieler nicht auf der Liste: "Ganz Europa lacht über uns"

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Cristiano Ronaldo und seine Kollegen nahmen Polen mit 5:1 auseinander.
Cristiano Ronaldo und seine Kollegen nahmen Polen mit 5:1 auseinander. Foto: dpa

Die polnische Nationalmannschaft ist nach einer desaströsen zweiten Halbzeit mit 1:5 in Portugal untergangen. Auch neben dem Platz blamierte sich Polen.

Portugal hat sich als fünfte Mannschaft für das Viertelfinale der Nations League qualifiziert. Gegen Polen gewann das Team von Superstar Cristiano Ronaldo dank einer dominanten zweiten Hälfte zuhause mit 5:1 (0:0).

Rafael Leao (59.), Ronaldo (72., 87.), Bruno Fernandes (80.) und Pedro Neto (83.) trafen für den Nations-League-Sieger von 2019.

Die Polen müssen nun um den Klassenverbleib in der Liga A bangen. Denn Schottland setzte sich mit 1:0 (0:0) gegen Kroatien durch und hat wie Polen vier Punkte auf dem Konto. Am letzten Spieltag treffen Polen und Schottland direkt aufeinander. Das Hinspiel gewannen die Polen mit 3:2.

Neben dem sportlichen Untergang im Stadion des FC Porto machte die polnische Nationalmannschaft auch im organisatorischen Bereich keine gute Figur.

Die Statistik zum Spiel

Portugal: Costa - Dalot, Antonio Silva, Veiga, Mendes (88. N. Tavares) - B. Silva (76. Costa), J. Neves (46. Vitinha), B. Fernandes - Neto (84. Trincão), Cristiano Ronaldo, Leão (83. João Félix)

Polen: Bulka - Piatkowski, Bednarek (46. Walukiewicz), Kiwior - Bereszynski (32. J. Kaminski), Bogusz (46. Marczuk), Romanczuk, Zielinski, Zalewski - Piatek (80. Kozubal), Urbanski (72. Buksa)

Schiedsrichter: Donatas Rumsas (Litauen)

Tore: 1:0 Leão (59.), 2:0 Cristiano Ronaldo (72./Handelfmeter), 3:0 B. Fernandes (80.), 4:0 Neto (83.), 5:0 Cristiano Ronaldo (87.), 5:1 Marczuk (88.)

Gelbe Karten: J. Neves (1), B. Fernandes (2), Cristiano Ronaldo (1), N. Tavares (1) / Bulka (1)

Was war passiert? Rund 20 Minuten vor Schluss machte sich Karol Swiderski warm und kurze Zeit später stand er auch zur Einwechselung bereit. Doch plötzlich bemerkte die polnische Bank, dass der 27-jährige Stürmer des MLS-Klubs Charlotte FC gar nicht eingewechselt werden darf - und sich auch gar nicht hätte warmmachen dürfen. Er dürfte eigentlich gar nicht in der Nähe der Bank und schon gar nicht des Spielfeldes sein.

Denn Swiderski fehlte auf dem offiziellen Spielberichtsbogen. Die Fans der Regionalliga West werden sich an den jüngsten Vorfall aus Wuppertal erinnern. Der KFC Uerdingen gewann beim WSV mit 2:1 und verlor die Partie letztendlich doch am grünen Tisch weil Joyce Tshitoku auch nicht auf dem Spielberichtsbogen stand und dabei - im Gegenteil zu Swiderski - eingewechselt wurde.

Was passierte mit Swiderski? Statt ihm wurde Adam Buksa eingewechselt und Swiderski begab sich auf die Tribüne. Wenn die Polen das Spiel gewonnen hätten, dann wäre der Sieg am grünen Tisch wohl sowieso an Portugal gegangen.

Das ist ein Skandal! Wir haben uns lächerlich gemacht. Ganz Europa lacht über uns. Man könnte sagen, dass wir weder eine Nationalmannschaft noch einen Teammanager in dieser haben!

Artur Wichniarek

Polens Nationaltrainer Michal Probierz meinte gegenüber dem Fernsehsender "TVP": "Das darf nicht passieren, passiert aber leider. Manchmal gibt es solche Situationen, dass jemand einen Spieler vergisst. Ich kann mich nur bei Karol Swiderski entschuldigen. Aber wir sind alles nur Menschen und machen Fehler."

Ganz so gelassen nahm TVP-Experte Artur Wichniarek, der einst für Arminia Bielefeld und Hertha BSC stürmte, diesen polnischen Orga-Fehler nicht hin. Er polterte im Fernsehen gegen Lukasz Gawrjolek, den erst vor wenigen Monaten eingestellten Teammanager der Nationalmannschaft.

"Das war das i-Tüpfelchen auf die verheerende zweite Halbzeit. Wie heißt der Kerl noch einmal? Gwarjolek, glaube ich. Er ist ja auch erst kurz da. Ich glaube, dass der Teammanager an diesem Abend seine Arbeit bei der Nationalmannschaft auch wieder beendet hat. Solche Fehler dürfen im professionellen Fußball nicht passieren. Heute haben wir einen Spieler, der sich warmmacht, aber nicht reinkommt und plötzlich muss er auch noch auf die Tribüne, weil er da, wo er sich warmgemacht hat, eigentlich gar nicht sein darf. Das ist ein Skandal! Wir haben uns lächerlich gemacht. Ganz Europa lacht über uns. Man könnte sagen, dass wir weder eine Nationalmannschaft noch einen Teammanager in dieser haben!"

Der 47-jährige Wichniarek meinte weiter: "Legia Warschau kann ein Lied davon singen. Aufgrund eines solchen Fehlers, hat Legia vor einigen Jahren die sicher geglaubte Champions-League-Gruppenphase verpasst. Damals wurde der nicht spielberechtigte Bartosz Bereszynski gegen Celtic Glasgow eingewechselt. Er sitzt jetzt in der Kabine und hat wahrscheinlich ein Déjà-vu."

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