Thomas Eisfeld ist ein Mann der besonderen Momente. Einen weiteren Beweis dafür lieferte der Mittelfeldspieler von Rot-Weiss Essen am Samstag. Als Essens Nummer zehn in der 82. Minute für Torben Müsel eingewechselt wurde, drohte dem Titelverteidiger im Niederrheinpokal der K.o. Der Oberligist SV Sonsbeck führte durch ein Blitztor lange mit 1:0, aber mit Eisfeld kam die Wende.
Erst traf Lucas Brumme in der 87. Minute zum 1:1-Ausgleich und dann schlug die Stunde des 31-Jährigen: Nach einer Ecke, die rausgeköpft wurde, fasste sich Eisfeld ein Herz und hämmerte den Ball volley mit rechts in den Winkel. Dieses Traumtor sicherte RWE in der Nachspielzeit den Halbfinal-Einzug, kurze Zeit später machte Ramien Safi mit dem 3:1-Endstand noch endgültig den Deckel drauf.
Entsprechend erleichtert zeigte sich der Routinier beim anschließenden Interview: "Es war natürlich für mich ein sehr schönes Gefühl. Ab und zu treffe ich den Ball auch mal so im Training, ich habe ja eine ganz gute Schusstechnik. Das war brutal wichtig."
Auch wenn im Pokal letztendlich nur das Weiterkommen zählt, war die Leistung der Essener über weite Strecken sehr enttäuschend. Nur durch einen starken Schlussspurt konnte man den Oberligisten bezwingen, insgesamt lag RWE 86 Minuten in Rückstand. Das kann nicht der Anspruch sein. Eisfeld sah es ähnlich:
"Wir haben uns hier sehr schwergetan. Der Wendepunkt war die Parade von Felix Wienand in der Schlussphase. Wenn es da 2:0 steht, weiß ich nicht, ob wir nochmal zurückkommen. Respekt auch an den Gegner, sie haben wirklich leidenschaftlich verteidigt. In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme mit der Restverteidigung. Nach vorne sind wir kaum in die Tiefe gekommen, da waren wir zu verkopft. Das haben wir dann am Ende etwas besser gemacht. Es war eine schwere Geburt."
Ich habe ja vor ein paar Wochen schon gesagt, dass meine Rolle klar definiert ist. Ich nehme sie auch so an. Wenn ich von Anfang an spiele, dann mache ich das gerne. Wenn ich reinkomme, gebe ich aber auch mein Bestes. An der Herangehensweise ändert sich nichts.
Thomas Eisfeld.
Auf die Frage, ob sich Eisfeld darüber wunderte, dass er erst so spät eingewechselt wurde, antwortete der Mittelfeldspieler: "Ich habe ja vor ein paar Wochen schon gesagt, dass meine Rolle klar definiert ist. Ich nehme sie auch so an. Wenn ich von Anfang an spiele, dann mache ich das gerne. Wenn ich reinkomme, gebe ich aber auch mein Bestes. An der Herangehensweise ändert sich nichts. Ich versuche die Jungs zu pushen, auch wenn ich nicht auf dem Platz stehe."