Die Details waren bereits besprochen. Die Vereinsverantwortlichen aus Niedersachsen und dem Saarland hatten sich nach Gesprächen über ein Leihgeschäft mit Florian Ballas geeinigt, der Drittligist verkündete den Transfer des 20-Jährigen sogar schon offiziell - ein Schritt, der üblicherweise erst vollzogen wird, wenn auch wirklich nichts mehr passieren kann.
Doch dann schaltete sich Tayfun Korkut ein. Der frühere Spieler von unter anderem Fenerbahce und Besiktas Istanbul ist seit dem ersten Januar 2014 Cheftrainer von Hannover 96, seine vierte Station nach Jugendtrainer-Posten bei Real Sociedad San Sebastian (A-Junioren), der TSG Hoffenheim U17-Jugend und dem U19-Team des VfB Stuttgart. „Trotz verbindlicher Absprachen, hat sich die Situation kurzfristig verändert. Bei Hannover 96 wurde mit Tayfun Korkut ein neuer Trainer installiert und er will Florian zunächst selbst beobachten, um sich ein konkretes Bild machen zu können“, erklärte Saarbrückens Cheftrainer Milan Sasic betrübt. Der ehemalige Trainer des MSV Duisburg fuhr fort: „Mein Kollege hat jetzt die Möglichkeit, selbst eine Beurteilung über die Zukunft von Florian vorzunehmen. Entweder entscheiden sich die Verantwortlichen für ein Leihgeschäft und die bereits getroffenen Absprachen treten wieder in Kraft oder Florian wird bei Hannover 96 bleiben."
Von Seiten des Bundesligisten erntete das Drittliga-Kellerkind Beifall für die "Freigabe" Ballas'. „Ich finde es sehr schön, dass die Verantwortlichen in Saarbrücken Verständnis für unsere Situation haben. Tayfun Korkut besteht darauf, Florian zunächst ein paar Tage beobachten zu können. Wir werden dann gemeinsam entscheiden, ob Florian bei uns in Hannover bleibt oder für ein halbes Jahr nach Saarbrücken ausgeliehen wird“, so 96-Manager Dirk Dufner.
Der Innenverteidiger absolvierte in der laufenden Saison zwölf Spiele für Hannover. Die nächsten Tage werden jetzt zeigen, ob der aus Saarbrücken stammende 1,96-Meter-Recke die nächsten Monate in der Bundesliga spielt oder in der 3. Liga gegen den Abstieg kämpft.