OVG-Urteil nach wie vor unlösbares Problem
Ein zwölf Jahre altes Urteil des Oberverwaltungsgerichtes holt den SC Preußen Münster nun langsam wieder ein. Großes hatten die Preußen und die Stadt bereits vor 23 Jahren vor – bei einem Aufstieg in die zweite Fußballbundesliga versprach der Stadtrat ein neues Stadion. Sieben Jahre später, 1996, wurde das Projekt „Preußen-Park“ beschlossen. Ein Hamburger Investor namens ECE plante damals ein voll überdachtes Stadion mit 22.500 Sitzplätzen. Jedoch wollte der Investor - um das Projekt zu finanzieren und um die Rendite zu sichern - neben dem geplanten Stadion ein Einkaufszentrum und ein Parkhaus errichten. Eine Mehrheit der Kaufmannschaft kritisierte die Vorschläge scharf – jedoch war es eine einzige Klage eines Anwohners, die dafür ausreichte, dass im Dezember 2000 das Projekt Stadionneubau scheiterte. Das OVG-Urteil begrenzt die Zuschauerzahl im Preußenstadion auf 15.050/18.000 (für die Westkurve).
Urteil hat viele Konsequenzen
Nicht nur die Anzahl der Zuschauer wurde durch diese Rechtssprechung begrenzt, auch weitere Beschränkungen, die den Lärmschutz betreffen, sind im Urteil inbegriffen. So ist es zum Beispiel ebenfalls nicht möglich weitere Tribünen, Stehplätze oder Parkplätze zu errichten. Vor dem Hintergrund, dass das Stadion vor dem angrenzenden Wohngebiet existierte, lässt im Rückblick das Urteil sehr fragwürdig erscheinen.
Sanierungen seit 2008
In den nächsten Jahren wurde das 1926 erbaute Stadion nach und nach saniert. Seit 2008 erfolgten insgesamt Ausbesserungen für 7,4 Mio. Euro. Ob weitere 424.000 Euro hinzukommen, die durch die Stadträte vorerst gesperrt wurden, klärt sich in einer erneuten Ratssitzung im April.
Bis 2020 wären 10.8 Mio. in die Sanierung geflossen
Obwohl diese enorme Summe in den letzten fünf Jahren in das Stadion floss, gleicht das Preußenstadion nach wie vor einem Flickenteppich mit zahlreichen Mängeln. Diese Sisyphusarbeit erfordert laut den neuesten Berechnungen der SPD-Fraktion, um weitere akute Sicherheitsmängel zu beheben "einen Umfang von weiteren drei Millionen Euro" bis zum Jahr 2020.
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