Neubau an der Nieberdingstraße?
Am letzten Freitag fand eine Begutachtung des Stadtrates und eine anschließende Diskussion mit Fans und Vertretern der Preußen statt, um weitere Perspektiven zu diskutieren. Auf Vorschlag von Stadtratsmitglied Dr. Michael Jung wurde erneut ein Stadion-Neubau in die Waagschale geworfen. Da die begrenzte Zuschauerzahl im alten Preußenstadion eine Sanierung äußerst erschwert, wäre ein Neubau an der Nieberdingstraße eine Perspektive. Das an den Dortmund-Ems Kanal grenzende Gebiet ist bisher nur von ein paar Industriebetrieben besiedelt. Wohngebiete gibt es hier weit und breit nicht. Ein weiterer Pluspunkt für einen Neubau an diesem Standort wäre das bereits gesicherte Baurecht für ein Stadion.
Investoren noch nicht in Sicht
Allerdings würde ein Neubau 25 bis 30 Millionen Euro kosten – diese Kosten könnten nur durch eine Stadionbetriebsgesellschaft getragen werden (bestehend aus Stadt, Verein und vor allem Investoren). Da das jetzige Preußenstadion einem „Fass ohne Boden“ gleicht – auch wenn die Stadträte der CDU-Fraktion dieses Verneinen – wäre ein Neubau eine langfristige Perspektive für die Preußen.
Gockel präferiert das "Mainzer Modell"
Die Option an der Nieberdingstraße zu bauen, will Carsten Gockel, Preußens Manager, "sich nicht nehmen lassen." Jedoch bleibt er auch realistisch: "Wie wahrscheinlich ist es denn, dass ein Investor gefunden wird?" Er erinnert sich an zahlreiche negative Beispiele aus "Aachen oder Bielefeld" die jedes Jahr eine unglaubliche hohe Summe an Stadionmiete zahlen müssen. Das Risiko will Gockel unter keinen Umständen eingehen. Er bevorzugt viel mehr eine Finanzpolitik, die der des FSV Mainz 05 ähnelt. "Erst wenn man den Aufstieg schaffen würde", so Gockel, "sollte man diese Dinge in Angriff nehmen."
Da bis dato mit dem alten Preußen-Stadion vorlieb genommen werden muss, ist es Preußens Manager sehr wichtig, "dass mit der Stadt zusammen das OVG-Urteil in Angriff genommen wird."