Rot-Weiß Oberhausens erster Sieg in der 3. Liga in sollte eine Initialzündung werden. Die neue Zuversicht hielt aber schon der Belastungsprobe beim Chemnitzer FC nicht stand. Das Glück lässt die Kleeblätter derzeit hängen. Bei fragwürdigen äußeren Bedingungen lieferten sich beide Mannschaften einen Abnutzungskampf auf schwachem Niveau. Tobias Willers gab später offenherzig zu Protokoll, dass der Matchplan der Gäste bereits darauf ausgerichtet war, mit einem Tor Zählbares bei den Sachsen abholen zu können. Es hätte tatsächlich gereicht. Doch das Tor des Tages steuerte ein Chemnitzer bei: Der eingewechselte Selim Aydemir machte mit einer feinen Einzelaktion (78.) zum 1:0 den Unterschied zwischen zwei schwachen Mannschaften.
RWO-Coach Theo Schneider legte wohl auch deshalb sein Gesicht in sorgenvolle Falten und konstatierte mit bitterer Miene: „Ich bin maßlos enttäuscht, weil diese Niederlage absolut überflüssig war.“ Die Pleite allein mit unglücklichen Umständen zu erklären, wäre aber zu einfach. Zahlreiche Unzulänglichkeiten in der Offensive und wenige, aber entscheidende Wackler in der Defensive brachten die Oberhausener um den Lohn einer über weite Strecken zumindest disziplinierten Leistung.
Sinnbildlich dafür war Jannis Schliesing, der schon im ersten Durchgang eine große Kopfballchance verpasste und in der 91. Minute erneut die Riesenmöglichkeit hatte, zumindest noch den Ausgleich zu erzielen, aber erneut das Tor verfehlte. Dass Dimi Pappas ausgerechnet vor der Szene zum 0:1 ausrutschte und damit die ordentliche Defensivleistung Makulatur werden ließ, passte ins Bild.
Gleichwohl gilt es anzuerkennen, dass die Chemnitzer – ganz besonders zu Beginn der zweiten Hälfte – einfach mehr in diese Partie investierten. Der letzte Wille, Biss, vielleicht auch der unbedingte Glaube an die Qualität ging den Gästen ab und machte den Unterschied. Probleme, die RWO zumindest fürs Erste ein Kellerdasein in Liga drei bescheren. Da half es auch nichts, dass Schneider seiner Truppe einen einwandfreien Charakter attestierte. „Man muss der Mannschaft ihre tolle Moral hoch anrechnen. Schade, dass sie sich dafür nicht belohnt hat.“ Für eine ordentliche B-Note sieht das Regelwerk aber nun mal keine Punkte vor.