Benjamin Siegert. Der von Zweitligaabsteiger VfL Osnabrück an die Hammer Straße gewechselte Siegert hat sich prächtig beim SCP eingeführt. Mit der Verpflichtung des Routiniers scheinen die Verantwortlichen um Trainer Marc Fascher und Carsten Gockel einen echten Volltreffer gelandet zu haben – das zeigen bereits die ersten 270 Saisonminuten.
In allen drei Spielen stand Siegert in der Startformation, überzeugte besonders beim Auswärtsspiel in Chemnitz, in dem er mit seinen beiden Toren wesentlichen Anteil am ersten Saisonsieg der Preußen hatte. „Mit der Verpflichtung von Benjamin haben wir richtig an Qualität gewonnen. Vor allem im rechten Offensivbereich wird der Konkurrenzkampf durch ihn entfacht“, urteilte Fascher schon unmittelbar vor Saisonstart erwartungsvoll über den Neuen.
Und Siegert rechtfertigt dieses Vertrauen bislang. Mit der Erfahrung von 150 Spielen in der Zweiten Liga und sogar einem Einsatz in der Bundesliga für den VfL Wolfsburg soll der 30-Jährige die Mannschaft mit anführen. 28 Mal lief Siegert in der vergangenen Spielzeit für Osnabrück in Liga zwei auf, konnte den Abstieg der Niedersachsen aber letztlich auch nicht abwenden. Nach zwei Jahren beim VfL fühlt er sich in Münster pudelwohl. „Bei den Preußen hat alles gepasst“, freute er sich über das Angebot der Adlerträger.
Auch in der Partie gegen RW Oberhausen beackerte die Nummer 30 des SCP wieder fleißig die rechte Seite, fand aber wie seine Teamkollegen nur schwer ins Spiel. „Die Oberhausener haben uns stark gefordert. Wir haben aber dann als Team zusammengestanden“, sah Siegerts Teamkollege Daniel Chitsulo eine Leistungssteigerung nach der Pause.
Auch Siegert steigerte sich merklich, haderte nicht mehr so oft mit sich wie noch in Hälfte eins und sorgte insbesondere durch viele wichtige Ballgewinne dafür, dass die Preußen die Angriffsversuche der Gäste schon im Keim erstickten. Siegert, der zu Gunsten der Münsteraner auch höher dotierte Angebote aus dem Ausland ausgeschlagen hatte, bereitete schließlich das entscheidende 1:0 mit einer Flanke von rechts mustergültig vor.
Gemeinsam mit seinen Mannschaftskameraden machte er mit dem ersten Heimsieg dieser noch jungen Spielzeit Fascher ein verspätetes Geburtstagsgeschenk. Nach den kurzen Feierlichkeiten am vergangenen Donnerstag (Chitsulo: „Wir haben reichlich für den Trainer gesungen“) war auch Fascher sichtlich erleichtert über die Saisonpunkte fünf bis sieben. „Gegen RWO waren besonders Disziplin und Geduld gefragt. Ich hatte schon geahnt, dass ein ‚Lucky Punch’ das Spiel entscheiden kann“, betonte der 43-Jährige.