Trotzdem bleibt das Millerntor immer eine besondere Station für Miletic. „Wenn der Spielplan rauskommt, dann schaue ich immer zuerst, wann wir gegen meine ehemaligen Klubs auflaufen.“
Ahlen war schon dran, Freitag folgt St. Pauli, kurz darauf das Match gegen die Düsseldorfer Fortuna. Doch ganz oben in der persönlichen Hitliste stehen die 90 Minuten gegen die Kiez-Kicker. Miletic kann das mit persönlichen Motiven begründen: „Meine Tochter Leticia ist in Hamburg geboren. Daher verbindet mich eine Menge mit dieser Zeit.“
Allerdings steckt der Abwehrrecke auch in einem Dilemma, denn er muss zugeben, dass „meine Tochter Fan von St. Pauli ist. Sie hat den Schal auch schon rausgelegt.“ Trotzdem hat sie vielleicht dennoch einen Daumen für die Kleeblätter reserviert. Denn der Ex-Gütersloher legt sich fest: „Sie ist auch für den Papa. Sie mag es nicht, wenn ich verliere. Daher muss ich auch zusehen, dass ich noch einen RWO-Schal bis zum Spiel besorge.“
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Was auf die Oberhausener zukommt, weiß Miletic nur zu genau. „Ich habe zum Beginn der Woche bei Sky reingeschaut, da lief gerade St. Pauli gegen 1860 München. Da konnte ich mir den Gegner ganz genau ansehen. Und man muss sagen, die Offensive ist dort super besetzt. Die Mannschaft hat nicht umsonst schon 20 Tore geschossen.“ Speziell Deniz Naki kennt Miletic noch aus der letzten Spielzeit, als beide gemeinsam für RW Ahlen kickten.
„Deniz kam in der Winterpause zu uns. Dann hat er es erst schwer gehabt, aber am Ende hat er fast in jeder Partie getroffen. Da hat er seine ganze Klasse zeigen können.“
Genau wie seine Mittelfeld-Kollegen hat Naki seine Stärken im spielerischen Bereich, dafür hat die saisonübergreifende Statistik bei den Nordlichtern Probleme in der Luft ausgemacht. Miletic: „Holger Stanislawski will beim FC Fußball spielen lassen, dafür wurden auch die entsprechenden Typen geholt. Wir haben dafür einige lange Kerls in der Truppe, daher sind die Standards eine Option. Das hat man schon in Koblenz gesehen.“ Da traf Stürmer Ronny König und somit hat man die Konstellation, dass am Freitag das Spitzenspiel im Stadion Niederrhein steigt. Der Verteidiger legt sich fest: „Die Tabelle lügt nicht. Trotzdem ist St. Pauli der klare Favorit, wir gehen wie immer als Underdog in die Begegnung. Dennoch haben wir keine Angst, denn auch St. Pauli hat ein paar Schwächen. Und wenn wir so auftreten wie zuletzt, dann werden wir unsere Chancen auch bekommen.“
Wenn es nach den Spielern geht, alles vor einer entsprechenden Kulisse. Denn mit Leistung ist die Elf in Vorleistung getreten, nun müssen die Anhänger das auch honorieren. Miletic: „Die ganze Elf freut sich, wenn es so voll werden würde wie gegen den MSV. Alles andere wäre fast etwas enttäuschend, denn mehr als jetzt geht fast nicht. Wir sind - obwohl wir andere Ziele hatten - ganz weit oben angelangt.“
Und da will man auch noch etwas bleiben. Denn „es macht Spaß“, betont Miletic. Dafür nimmt er es dann auch in Kauf, dass seine Tochter ohne Dreier für „ihre Jungs“ nach Hause fährt. Denn es ist sicher nicht unmöglich, sie auch für die derzeit so erfolgreichen Oberhausener zu begeistern...