Mit der Kapitänsbinde am Arm hat Raphinha erst am Dienstag in der Champions League wieder gezeigt, wie wichtig er für den FC Barcelona ist. Gleich drei Tore schenkte der 27 Jahre alte Linksaußen den Bayern ein, hatte großen Anteil an der 4:1-Gala.
Den Weg zu einem Klub wie dem FC Barcelona hätte ein Mann seines Formats vermutlich ohnehin gefunden. Allerdings hätte der laut "Bild" fast über die zweite Liga in Deutschland geführt. Wie das Blatt berichtet, sei sich Raphinha im Sommer 2018 mit Hannover 96 einig gewesen.
Damals wollte der Brasilianer dem portugiesischen Klub Vitoria Guimaraes den Rücken kehren. "Bild" zufolge war er sich mit Hannover 96 einige. Es seit letztlich an 500.000 Euro gescheitert. Hannover habe sechs Millionen Euro geboten, Guimaraes 6,5 Millionen Euro gefordert.
Mit dem Spieler sei sich der damalige Manager Horst Heldt längst einige gewesen, doch weil der damalige 96-Boss Martin Kind nicht mehr Geld freigegeben habe, sei der Wechsel geplatzt. Die 6,5 Millionen Euro legte stattdessen Sporting Lissabon auf den Tisch.
Über Stade Rennes und Leeds United wechselte Raphinha im Sommer 2022 zum FC Barcelona. Kostenpunkt: rund 58 Millionen Euro. Seitdem erzielte er in 100 Spielen für die Katalanen 29 Tore und gab 33 Vorlagen. Raphinhas Marktwert liegt mittlerweile bei 60 Millionen Euro ("transfermarkt.de") - dem zehnfachen dessen, was Hannover vor sechs Jahren anbot.
Statt Magdeburg auswärts am Sonntag heißt die Realität von Raphinha jetzt Real Madrid auswärts am Samstag. Dann steht nämlich "El Clasico" an. Trainer Hansi Flick wird da mit Sicherheit wieder auf seinen Flügelflitzer bauen.
Diese Lust war in Barcelona schon am Freitag spürbar, „Angriff auf das Bernabeu“, titelte die Barca-nahe Mundo Deportivo. Die Euphorie um den „neuen“ FC Barcelona und „Heilsbringer“ Flick ist riesig - erst recht nach dem furiosen 4:1 in der Champions League gegen den FC Bayern, der „großen Fiesta vor dem Clasico“ (Marca).
Schließlich hat Flick in Barcelona nicht nur einen schlummernden Giganten geweckt, er hat ihm sogar komplett neues Leben eingehaucht. Zwar sei Real „auch eine Mannschaft, die nominell mit die besten Spieler zur Verfügung hat“, hatte der 59-Jährige bereits nach dem Bayern-Spiel betont: „Trotzdem glaube ich, dass wir mit dieser Mannschaft, mit dieser Einstellung und diesem Teamgeist vieles ausgleichen können.“