Einen Tag nach der Trennung von Dimitrios Grammozis verkündete der FC Schalke 04 den bisherigen Co-Trainer Mike Büskens als neuen Chefcoach. "Das war keine Bauchentscheidung, sondern ein Entwicklungsprozess", erklärte Sportdirektor Rouven Schröder am Dienstag in einer Medienrunde. "Wir spüren die Kraft von Mike, er hat die Spieler schon länger begleitet und kennt ihre Ecken und Kanten."
Zahlreiche Namen - wie etwa Daniel Farke oder Friedhelm Funkel - wurden als Nachfolger von Grammozis gehandelt. Doch eine externe Lösung stand laut Schröder nie zur Debatte. "Wir wollten uns intern entscheiden, weil wir intern die beste Kraft haben."
Der 46-Jährige zeigte sich zuversichtlich, dass Büskens die nötigen frischen Impulse setzen kann, obschon er bereits unter Grammozis zum Trainerteam gehörte. "Er kann jetzt deutlich mehr Einfluss nehmen, er spricht vor der Mannschaft mit seiner Gestik und Mimik, der Fokus liegt auf ihm." Mit seiner Art und mit "Schalke pur" könne Büskens "Dinge umsetzen und Weichen nach links, rechts, vorne und hinten stellen".
Zudem bedankte sich Schröder noch einmal bei Grammozis, der Schalke gut ein Jahr trainiert hatte: "Er hat bis Rostock alles gegeben. Wir haben allerhöchsten Respekt Dimitrios gegenüber. Dass und wie sich Dimi öffentlich nach seiner Entlassung geäußert hat, zeigt, welch feiner Mensch er ist."
Nachfolger Büskens bleiben nun nur neun Zweitliga-Spiele, um den Rückstand von sechs Punkten auf einen Aufstiegsplatz aufzuholen und Schalkes Traum von der direkten Bundesliga-Rückkehr zu verwirklichen. Ein dickes Brett - ob der Zeitpunkt des Trainerwechsels da nicht zu spät kam?
Das werde sich nach dem Saisonende am 15. Mai zeigen, sagte Schröder. "Wir haben das mit vollster Überzeugung getan und sind auf Mike zugegangen. Er ist der richtige, der das schaffen kann."
Und nach dem Ende der Saison? Klar ist: Zur neuen Spielzeit wird Büskens in jedem Fall wieder ins zweite Glied zurücktreten. Es gebe bereits Gedankengänge für den Sommer, "aber das ist jetzt ein Schritt zu weit", meinte Schröder mit Blick auf eine langfristige Lösung. "Wir werden uns in aller Ruhe die Zeit nehmen, es gibt spannende Profile. Die Zeit wird am Ende zeigen, wer zu Schalke 04 passt."