Der FC Schalke 04 hat sich gegen eine Verpflichtung von Sergi Enrich entschieden. Soweit, so gut. Bei den meisten Fans der Königsblauen ist diese nüchterne Mitteilung der Königsblauen am Mittwoch auf Zustimmung und Erleichterung gestoßen.
Obwohl der S04 bislang die Gründe, die gegen eine Verpflichtung des vertraglosen 31-Jährigen Spaniers gesprochen haben, nicht kommuniziert hat, gehen viele davon aus, dass sie mit der Vergangenheit des Spaniers zu tun haben könnten. Enrich wurde in Spanien zu einer Geldstrafe von 100.000 Euro und einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt, weil er sich und seinen früheren Mitspieler Antonio Luna beim Sex mit einer Frau gefilmt hat und das Video ohne das Wissen der Frau ins Internet gestellt hat.
„Eine wohl überlegte und richtige Entscheidung im Sinne des Vereins und seines Wertekanon“
Raphael Brinkert
„Eine wohl überlegte und richtige Entscheidung im Sinne des Vereins und seines Wertekanon“, twitterte zum Beispiel Raphael Brinkert. Der in Hamburg lebende Halteraner mit eigener Werbeagentur und Marketingchef des TuS Haltern ist auch Initiator der Schalker „Zukunftself“, einem Zusammenschluss von bekannten und weniger bekannten S04-Anhängern und Mitgliedern, die die Zukunft bei den Königsblauen mitgestalten will. Dazu wurden mehrere fachliche Untergruppen gebildet, eine davon befasst sich auch mit den Werten des Vereins.
Mattis04 twittert: "Gute Entscheidung, das Leitbild unseres Vereins passt 0,0 zur Vergangenheit des Spielers."
Ähnlich sieht es auch User MoritzS04 im Internetforum schalker-block-5.de: „Sportlich finde ich es schade, dass Enrich nicht kommt. Aber ich kann das schon verstehen. Ist vermutlich besser, sich die Unruhe nicht in den Verein zu holen. Zeigt aber auch, dass wir uns den Markt der vertragslosen Spieler genau anschauen und vermutlich noch jemand kommen wird.“ Und weiter: „Ich denke nicht, dass man sich als S04 da nicht ausreichend mit dem Spieler beschäftigt hat. Ich glaube man hat sich da sehr wohl damit beschäftigt. Das dürfte in der Branche den meisten ja bekannt gewesen sein." Einige vermuten, dass der Aufsichtsrat sein Veto eingelegt haben könnte oder dem Verein das mediale Echo zu groß war. Es gab aber auch Stimmen, die sich dafür ausgesprochen haben, dem Stürmer eine Chance zu geben.
Auf jeden Fall haben die Verantwortlichen das Thema Sergi Enrich mit ihrer Entscheidung abgeräumt.