Michael Schultz beweist Nehmerqualitäten. Der Kapitän des Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen könnte seiner Mannschaft schon beim nächsten Drittliga-Heimspiel gegen den SV Sandhausen zur Verfügung stehen. Der 31-Jährige hat an diesem Montag für seine gebrochene Hand eine Handgelenksschiene erhalten und möchte damit möglichst auch am Samstag (23.11., 14 Uhr) gegen den Tabellenführer spielen.
Schultz hatte es am vergangenen Mittwoch beim RWE-Training böse erwischt, der Essener Kapitän brach sich die Hand und musste einen Tag später operiert werden. Der Sommer-Neuzugang vom Ligarivalen Viktoria Köln erlitt eine Spiralfraktur am Mittelhandknochen.
Schultz verpasste deshalb das Pokalspiel beim Oberligisten SV Sonsbeck, das die Essener äußert mühevoll mit 3:1 (0:1) für sich entscheiden konnten. Der Kapitän war als Zuschauer und Unterstützer vor Ort. RWE-Sportdirektor Profifußball Marcus Steegmann hatte bereits nach dem Trainingsunfall angekündigt, dass es der Innenverteidiger mit einer Schiene versuchen wolle. „Er war sehr positiv gestimmt und sagte, dass er in der nächsten Woche wieder mit einer Schiene einsteigen wolle. Wir müssen aber erst schauen, wie die Operation verläuft“, sagte Steegmann.
Schultz, der im vergangenen Sommer vom Drittliga-Rivalen Viktoria Köln zur Hafenstraße kam, und von Trainer Christoph Dabrowski auf Anhieb zum Spielführer ernannt wurde, ist neben Torwart Jakob Golz der Dauerbrenner im Team der Essener. In allen 14 Drittliga-Partien stand der gebürtige Pfälzer über die volle Spielzeit auf dem Platz. Das soll sich nicht ändern.Das Wort des 31-Jährigen hat in der Kabine Gewicht. Schultz stellt sich nach enttäuschenden Spielen wie in Rostock oder Aue den Fragen der Pressevertreter. Nach der vermeidbaren Niederlage im Erzgebirge machte er dem Team mit Blick auf die nächsten beiden schweren Spiele nach der Länderspielpause eine klare Ansage: „Wir haben richtig Druck, jetzt kommen mit Sandhausen und Saarbrücken zwei ganz starke Gegner. Angst haben wir nicht, wir können alle schlagen.“
In Sonsbeck wurde deutlich, dass Schultz seiner Mannschaft fehlen würde. Die Innenverteidigung um Tobias Kraulich und Mustafa Kourouma war alles andere als sattelfest. Erst die Einwechslung von José-Enrique Rios Alonso, für den es ein Sonderlob von Trainer Dabrowski gab, brachte mehr Stabilität ins Essener Spiel.