Der 26-jährige Sommerzugang vom FC Ingolstadt besticht in der laufenden Serie durch eine sehr gute Form. In zwölf Einsätzen erzielte die Nummer zehn der Rothosen bereits sieben Tore und legte weitere zwei Treffer auf. "Der HSV hat eine richtig starke Mannschaft und ist ein großer Klub. Ich denke, dass Hamburg eigentlich zu den Top fünf in Deutschland gehört. Nur die letzten Jahre waren schwächer. Wie groß der HSV wirklich ist, sieht man an den Zuschauerzahlen und dem Interesse in den Medien. Das hier ist etwas ganz anderes als Ingolstadt", wird Kittel im Gespräch mit dem polnischen Sportblatt "Przeglad Sportowy" zitiert.
Polnische Zeitung? Ja, Kittel gab der renommierten Sporttageszeitung in Polen ein Interview - in polnischer Sprache. Der in Gießen geborene Offensivmann ist nämlich Sohn polnischer Migranten. Seine Eltern stammen aus Polen und sind in den 1990er Jahren nach Deutschland ausgewandert. Seine Beziehung zu Polen ist eng, wie er im Gespräch mit dem "Przeglad Sportowy" verrät. "Ich fühle mich als Pole und das war schon immer so. Ich rede auch mit meinen Großeltern fast ausschließlich polnisch", betont Kittel.
Nun hegt er den Traum von der polnischen Nationalmannschaft. Den polnischen Ausweis hat er - so gut wie sicher - in der Tasche. "Bald habe ich den Ausweis. Ich muss nur zur Botschaft nach München fahren und das Dokument abholen. Den Abholbrief habe ich irgendwo Zuhause herumliegen. Wir sind im Sommer umgezogen, ich weiß nicht genau, wo der Brief liegt. Von Hamburg nach München sind es rund 800 Kilometer, da kann ich nicht mal eben herüber fahren. Im November gibt es aber eine Länderspielpause und da werde ich versuchen das zu erledigen", wird Kittel in der polnischen Presse zitiert. Er ergänzt: "Ich schaue mir alle Spiele der polnischen Nationalmannschaft im Fernsehen an und habe mich über die erfolgreiche Qualifikation zur EM 2020 sehr gefreut. Robert Lewandowski ist wirklich eine Maschine."