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2. Liga
VfL Bochum ballert sich auf Aufstiegsplatz

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Der Stadionsprecher des VfL Bochum konnte es kaum glauben. „Spielen hier etwa die Bayern?“, fragte er ins Mikrofon, bevor er den 14.341 Zuschauern im Ruhrstadion unter lautem Applaus das 3:0 durch Tom Weilandt verkündete. 

Dabei waren in der Zweitliga-Partie gegen den FC Ingolstadt gerade mal 19 Minuten verstrichen. Und das (erfreuliche) Augenreiben im Ruhrstadion wollte gar kein Ende mehr nehmen. Am Ende schickte der VfL die Gäste mit einer völlig verdienten 6:0-Packung (3:0) zurück nach Bayern. Ein Ergebnis, was auch in der Höhe völlig in Ordnung ging.

Und weil der 1. FC Köln im Parallelspiel dem SC Paderborn mit 3:5 unterlag, erobern die Bochumer den zweiten Tabellenplatz - zumindest bis der Hamburger SV am Dienstagabend sein Nachholspiel gegen Dynamo Dresden absolviert. „Für uns und die Fans ist das natürlich ein perfekter Tag“, freute sich VfL-Trainer Robin Dutt anschließend, mahnte aber auch: „Die größte Herausforderung für beide Teams ist es jetzt, das Ergebnis richtig einzuordnen. Wir dürfen den Sieg nicht zu hoch hängen.“

VfL-Trainer Dutt ist von der Anfangsphase begeistert

Aber der Reihe nach: Keine drei Minuten waren gespielt, da wurde es erstmals laut. Tom Weilandt fädelte im Strafraum bei seinem Gegenspieler ein. Den fälligen Strafstoß verwandelte Lukas Hinterseer (4.). Fortan spielte sich der VfL in einen regelrechten Rausch. Robbie Kruse hielt aus der zweiten Reihe einfach mal drauf - 2:0 (14.). Nach Brustablage vom überragenden Hinterseer versuchte es Tom Weilandt per Direktabnahme von der Strafraumkante - 3:0 (19.). Der quirligen Bochumer Offensive gelang einfach alles - sie machten jeglichen Ingolstädter Widerstand mit Pressing ab deren Strafraum zunichte.

„Die Anfangsphase war entscheidend für den Spielverlauf. Wir haben fast jeden Zweikampf gewonnen und schnell nach vorne gespielt“, kommentierte Trainer Dutt. „Dann haben die Dinge ihren Lauf genommen. Bei Ingolstadt hat nichts geklappt, dafür sind bei uns selbst die Fehlpässe an den Mann gekommen.“

Ingolstadts Leitl wollte nicht viel sagen

Tatsächlich: Mit metaphorischem Schaum vor dem Mund ließen die Hausherren auch im zweiten Durchgang nicht locker. Dreierpacker Hinterseer (62., 66.) und Kapitän Anthony Losilla machten das halbe Dutzend voll. Zuvor hatte Robbie Kruse eine gelbrote Karte für den Ingolstädter Linksverteidiger Lucas Galvao provoziert (55.). Galvao war jedoch nicht der einzige „Schanzer“, so der Spitzname der Gäste, der des Feldes verwiesen wurde. Schon im ersten Durchgang schickte Schiedsrichter Robert Kempter Sportdirektor Angelo Vier wegen Meckerns auf die Tribüne.

„Wenn man als Trainer hier oben sitzt und 0:6 verloren hat“, so Ingolstadts Trainer Stefan Leitl auf der Pressekonferenz nach der Partie, „dann kann sich jeder vorstellen, dass ich nicht viel zu sagen habe.“ Es sei eine „unglückliche und bittere“ Niederlage - auch weil sich der FCI zuletzt im Aufwind wähnte.

Und wer weiß: Sollte der VfL am kommenden Samstag im Gastspiel bei Holstein Kiel (13 Uhr) und darüber hinaus an die sonntägliche Leistung anknüpfen, dann spielt wohlmöglich wirklich bald der FC Bayern im Ruhrstadion…

Autor: Erik Asmussen

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