Ilia Gruev warf am Dienstag einen Blick auf die Qualifikationsspiele der Champions League. Der Trainer des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg stellte bei der Analyse der Partien fest, dass seine Mannschaft den Teams, die an die europäischen Fleischtöpfe wollen, zumindest in einer Hinsicht überlegen ist. Die Duisburger laufen auf dem Platz mehr als die Kollegen aus Neapel, Sevilla und Glasgow.
Das heißt natürlich nicht, dass die Duisburger Mannschaft besser ist als jene Truppen, die nun demnächst um Europas wertvollste Krone spielen werden. „Das Spiel auf diesem Niveau ist ein anderes“, erklärt Gruev. Auf der großen Fußball-Bühne kommt es eben auf Technik, Auge und Stellungsspiel an. Im Zweitliga-Alltag spielen der Kampf und die Laufbereitschaft eine größere Rolle.
118 Kilometer in Heidenheim
Rund 118 Kilometer legten die Meidericher am vergangenen Samstag beim 2:1-Sieg in Heidenheim zurück. Das entspricht der Strecke zwischen Duisburg und Arnheim. Mit gut zwölf Kilometern liegt Flügelspieler Moritz Stoppelkamp in der internen Rangliste der Meidericher vorne. Stoppelkamp sieht es wie sein Trainer, gerade in der 2. Bundesliga kommt es auf die Laufbereitschaft an. „Es klappt nicht immer alles. Aber mit der Bereitschaft zu laufen und viele Sprints hinzulegen, kannst du in dieser Liga etwas erreichen“, sagt der 30-Jährige, der sich noch nicht am Limit sieht. Stoppelkamp: „Ich habe noch Luft nach oben. Ich versuche, alles rauszuhauen, bis der Tank leer ist.“
Nach dem Darmstadt-Spiel werden die Duisburger ausreichend Zeit haben, den Tank wieder zu füllen. Die Länderspielpause steht an, für Ilia Gruev endet dann die erste Saisonphase. Sollte morgen gegen Darmstadt noch ein ordentliches Ergebnis hinzukommen, würde der Trainer beruhigt in die Wettkampfpause gehen. „Es ist wichtig, kontinuierlich zu punkten“, wäre es aus Gruevs Sicht perfekt, wenn sich sein Team mit einem positiven Erlebnis in die Pause verabschieden würde. Weiterer Transfer noch möglich
Eine Pause wird das aus Duisburger Sicht natürlich nicht sein. Ilia Gruev wird mit seinen Spielern weiter an der Feinjustierung arbeiten. Am Mittwoch testen die Meidericher beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Derzeit bemüht sich der MSV auch noch um einen Testspielgegner für den Samstag, 2. September. Dazwischen liegt das Ende der Transferfrist am 31. August. Vielleicht tut sich bis zum Stichtag noch etwas. Auf die entsprechende Frage reagierte Ilia Gruev am Mittwoch überraschend zurückhaltend. Tenor: „Ausgeschlossen ist nichts.“
Und Pressesprechern Linda Kleine-Nathland sagte: „Wenn es etwas zu verkünden gibt, werden wir es auch tun.“ Wie berichtet war Manager Ivica Grlic am vergangenen Samstag beim Sieg in Heidenheim nicht vor Ort, sondern „dienstlich unterwegs“, wie der MSV mitteilte.
Zur aktuellen Personalsituation des Aufsteigers: Die Sorgen halten sich in Grenzen. Mittelfeldmann Baris Özbek kehrte ins Training zurück. Nach individuellen Einheiten soll er zeitnah auch ins Mannschaftstraining zurückkehren. Das Darmstadt-Spiel ist für Özbek allerdings noch kein Thema. Auch Mael Corboz wird nicht dem Kader angehören. Der US-Boy unterzog sich in dieser Woche einer Weisheitszahn-Operation und hat somit aktuell naturgemäß andere Sorgen.