Damit machte er den wichtigen Dreier im Abstiegskampf perfekt. Der gefeierte Held entfloh aber dem Trubel um seine Person im Erzgebirge und nutzte die zwei freien Tage, um seine Familie in Bochum-Linden zu besuchen. „Ich komme ein oder zwei Mal im Monat nach Hause“, berichtet Benatelli. In der Heimat steht für den 23-Jährigen sein altes Kinderzimmer im Haus der Eltern immer für ihn bereit: „Dort hat sich auch nichts verändert und darüber bin ich froh, denn hier kann ich neue Energie tanken.“
Gemeinsam mit seinem Vater und Ex-Profi Frank analysiert er bei seinen Besuchen stundenlang die sportliche Situation und ist sich sicher, dass ihm der große Wurf auch in dieser Saison gelingen kann. „Nachdem wir im Vorjahr bereits den Klassenerhalt geschafft haben, können wir die Liga auch jetzt halten, weil wir den psychologischen Vorteil gegenüber St. Pauli oder 1860 München haben. Denn wir wussten von Anfang an, dass es für uns nur ums Überleben geht. Wir müssen uns nicht umstellen.“
Das rettende Ufer ist vor allem auch Dank Benatelli in Reichweite. Nicht nur wegen seines Tores gegen den FSV ist der Ex-Dortmunder, der in der Saison 2012/13 für den Championsleague-Kader des BVB nominiert war, eine wichtige Stütze. In seinem zweiten Profijahr hat er sich zu einem der laufstärksten und passsichersten Spieler der Liga entwickelt. Rund 13 Kilometer spult er in jedem Match ab und satte 88 Prozent seiner Zuspiele kommen an. Zudem strahlt der gelernte Achter, der aktuell allerdings auf der Sechs spielt, auch noch Torgefahr aus.
Kein Wunder, dass Aues Trainer Tomislav Stipic Benatellis Vertrag, der im Sommer ausläuft, unbedingt verlängern will. Nach RS-Informationen liegen dem Rechtsfuß allerdings auch mindestens drei weitere Anfragen aus der Klasse auf dem Tisch. „Aber ich habe noch nichts entschieden, weil ich mich nur auf den Abstiegskampf konzentrieren möchte“, betont Benatelli.
Vielleicht weiß er bezüglich seiner Zukunft beim nächsten Heimatbesuch in Bochum-Linden mehr...