Doch daran arbeitet der Coach rund um die Uhr.
Vorbereitung Das Erfreulichste vorweg: Seit dem Trainingsstart am 6. Januar blieb der VfL von großen Verletzungen verschont, der gesamte Kader verpasste kaum eine Trainingseinheit. Lediglich die Verletzung von Slawo Freier aus dem letzten Heimspiel im Dezember ist bis heute noch nicht gänzlich auskuriert. Freier wird definitiv beim Start fehlen.
Abwehr In der Vorbereitung bestätigte die Defensive die gezeigten Leistungen der Hinrunde. Auf seine Top-Abwehr kann sich Peter Neururer verlassen, denn obwohl Freier als rechter Verteidiger fehlt, haben die personellen Alternativen deutlich zugenommen. Das beginnt bei den Youngstern Fabian Holthaus und Jan Gyamerah, die bereits Zweitliga-Luft schnupperten und geht weiter über die Routiniers Felix Bastians, Lukas Sinkiewicz und Heiko Butscher, die aufgrund von zahlreichen Verletzungen in der Hinrunde nur sporadisch zur Verfügung standen. Jonas Acquistapace machte einen deutlichen Leistungssprung und Holmar Eyjolfsson ist plötzlich wieder eine echte Alternative. Da Marcel Maltritz und besonders Patrick Fabian in der Innenverteidigung konstant gute Leistungen boten, hat Neururer beim Start die Qual der Wahl.
Mittelfeld Auch hier liegen die Stärken eindeutig im Defensivbereich, wo sich nicht weniger als sechs Spieler auf die zwei Plätze der Doppelsechs bewerben. Deutlich die Nase vorne hat zur Stunde Danny Latza, der sich in der Vorbereitung deutlich verbessert zeigte und die Umstellung von Liga drei auf Liga zwei verinnerlicht hat. Er ist quasi gesetzt. An seiner Seite ist die Schar der Bewerber riesig. Florian Jungwirth, Sinkiewicz, Onur Bulut und Adnan Zahirovic machen sich Hoffnungen, gleiches gilt auch für Christian Tiffert – besonders dann, wenn der Coach zum Beispiel in Heimspielen eine offensivere Gangart wählt.
Angriff Was wäre die Offensive ohne die Unterstützung aus dem Mittelfeld? Piotr Cwielong und Yusuke Tasaka, die über die Außen für Schwung sorgen sollen, sind nach wie vor in der Bringschuld. Restlos überzeugen konnte das Außenduo, das am Samstag gegen Most begann, immer noch nicht. Neururers Ankündigung einer offensiveren Ausrichtung müsste den Konkurrenzkampf anstacheln. Richard Sukuta-Pasu ist gesetzt, sein Partner könnte Ken Ilsö allein schon aufgrund seiner technischen Fähigkeiten sein. Mirkan Aydin dagegen, um den sich auch in der Winterpause Wechselgerüchte rankten, blieb bisher einen echten Leistungsnachweis schuldig. Auch weil er im letzten Test wegen einer Magen-Darm-Grippe fehlte. Stärken Nach Jahren einer schier endlosen Aneinanderreihung schwerwiegender Verletzungen hat der VfL erstmals eine fast perfekte Vorbereitung absolviert. Die Witterungsbedingungen daheim und im spanischen Trainingslager sorgten dafür, dass alle Einheiten wie geplant absolviert werden konnten. Die Mannschaft – das bewiesen auch die Laktatwerte – ist körperlich in einem Topzustand. Auf die Abwehr kann sich der Trainer jederzeit verlassen, gegen den VfL wird es für die Gegner daher schwer sein, Tore zu erzielen.
Schwächen Ein Blick auf das Torverhältnis verrät, wo der Schuh drückt. 18 Tore in 19 Spielen sind eine erschreckende Bilanz. Die beiden besten Torschützen, Richard Sukuta-Pasu und Yusuke Tasaka, bringen es gerade einmal auf je drei Treffer. Gerne hätte Sportvorstand Christian Hochstätter noch einen echten Kracher für die Offensive verpflichtet, doch hoffnungsvolle Gespräche scheiterten letztlich an den Finanzen. Wen wundert es da, dass man den bisher so enttäuschenden Mirkan Aydin nicht laufen ließ?
Prognose In der ausgeglichensten zweiten Liga aller Zeiten wird sich der VfL tabellarisch nur dann verbessern, wenn es gelingt, die allzu oft ans Tageslicht tretende innere Zufriedenheit abzulegen. Wer sich nach acht hundertprozentigen Möglichkeiten gegen einen tschechischen Zweitligisten nicht einmal aufregt, dem fehlt zuweilen die nötige Ernsthaftigkeit. Die letzte Konsequenz im Torabschluss, eine Galligkeit, die dem Gegner Angst einflößt, und der unbedingte Siegeswille, gingen dem VfL in manch knapp verlorenem Spiel ab. Steigert sich aber die Offensive (Tasaka, Ilsö, Cwielong), dann ist ein einstelliger Tabellenplatz, weitab von allen Abstiegssorgen, durchaus realistisch.
Auftaktprogramm Freitag, 7. Februar, 18.30 Uhr: VfL - FSV Frankfurt Samstag, 15. Februar, 13 Uhr: FC St. Pauli - VfL Sonntag, 23. Februar, 13.30 Uhr: VfL - Fort. Düsseldorf Freitag, 28. Februar, 18.30 Uhr: SC Paderborn - VfL Montag, 10. März, 20.15 Uhr: VfL - Greuther Fürth Freitag, 14. März, 18.30 Uhr: VfR Aalen - VfL