Die Bochumer vergaben somit zugleich eine gute Gelegenheit, knapp eine Woche vor dem Start gegen den FSV Frankfurt (Freitag, 18.30 Uhr) Selbstvertrauen zu tanken.
Bei Dauerregen trennte man sich nach 90 Minuten 2:2 (1:0) - ein Ergebnis, das den Spielverlauf völlig auf den Kopf stellte. So hatte der VfL acht hundertprozentige Möglichkeiten, um einen Kantersieg zu landen, doch serienweise vergaben Ken Ilsö, Richard Sukuta-Pasu, Piotr Cwielong und auch Danny Latza freistehend. Die Quittung: Mit der ersten Szene der zweiten Halbzeit und der letzten in der Nachspielzeit nutzten die Gäste individuelle Fehler von Jan Gyamerah und Heiko Butscher zum unerwarteten Ausgleich.
Peter Neururer trug es mit Gelassenheit: "Wir haben umgesetzt, was wir uns in den letzten Tagen im Training erarbeitet haben und uns sehr viele Möglichkeiten herausgespielt. Doch zwei persönliche Fehler bei den Gegentoren und die Unkonzentriertheit im Abschluss haben uns um den Sieg gebracht. Allerdings gestehe ich den Stürmern zu, dass zwei, drei versiebte Großchancen auch den schlechten Platzverhältnissen geschuldet waren."
Gute Ansätze von Kombinationsfußball
Dass der VfL flüssig kombinieren kann, zeigte sich immerhin beim Führungstor, als eine Kombination über vier Stationen Nationalspieler Cwielong am zweiten Pfosten völlig freispielte. Nach dem Spiel verriet Neururer schon seine Gedankenspiele in Richtung Startformation gegen den FSV Frankfurt. "In der Offensive fehlte mir noch ein Test mit Mirkan Aydin, der kurzfristig krankheitsbedingt ausfiel. Außerdem überlege ich noch, was ich im zentralen Mittelfeld mache. Lukas Sinkiewicz zum Beispiel ist ganz nah dran an der Startformation."
Gesetzt scheint dagegen die Abwehr: Andreas Luthe steht im Tor, Holmar Eyjolfsson wird rechts verteidigen für den immernoch verletzten Slawo Freier, die Innenverteidigung bilden Marcel Maltritz und Patrick Fabian. Links steht Felix Bastians, der in der Defensive gegen die Tschechen kaum gefordert wurde, aber in der zweiten Hälfte auf der linken Offensivposition zu gefallen wusste.
Während der VfL-Coach dem Rückrundenstart positiv entgegenfiebert ("Ich glaube, dass sich der Konkurrenzkampf bei uns und die gehobene Qualität positiv auswirkt"), schaute Sportvorstand Christian Hochstätter beim Verlassen des Stadiongeländes schon ein wenig finsterer drein. Das 2:2 wollte er nicht kommentieren, sicherlich ärgerte er sich maßlos über die verpassten Großchancen in beiden Halbzeiten.