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MSV: Kentschs Analyse
Sportlich und wirtschaftlich im Mittelfeld

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MSV: Roland Kentsch redet Tacheles
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"Zum Glück ist die Saison vorbei.“ Egal welcher Duisburger gefragt wird, die Antwort ist immer die gleiche. Ein turbulenteres Jahr als das letzte gibt es kaum.

Trainerwechsel, Vorstandstheater, Austausch der gesamten Führungsriege und die gesamte Spielzeit über Abstiegsangst. Trotzdem herrschte zum Schluss Partystimmung.

Dass die Serie mit Platz zehn einen versöhnlichen Abschluss fand, darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Zebras aus ihren Fehlern lernen müssen

Ein Mann durchlebte alle sportlichen, menschlichen und finanziellen Tiefen hautnah mit und war mit seinen Entscheidungen für den glimpflichen Ausgang mit verantwortlich: Geschäftsführer Roland Kentsch. Der 55-Jährige steuerte das MSV-Schiff durch den hohen Wellengang, beförderte Legende Ivica Grlic zum Sportdirektor, installierte Oliver Reck als Cheftrainer und hielt in der stürmischen Zeit am Europameister von 1996 fest.

Milan Sasic gratuliert Kentsch Auch die wirtschaftliche Schieflage der Zebras bringt den gebürtigen Soester nicht aus der Ruhe. Selbst die Tatsache, dass der 55-jährige Familienvater bis Donnerstag, 24. Mai, rund zwei Millionen Euro aufbringen muss, um die Lizenzbedingungen der DFL zu erfüllen, schockt ihn nicht. Warum das Vorstandsmitglied des Deutschen Fußball-Bundes so gelassen bleibt und welche Patzer sich in der kommenden Saison nicht mehr wiederholen dürfen, erklärt der Buchautor („Nicht nur Tore zählen“) im RS-Interview.

Herr Kentsch, das war eine katastrophale Saison. Hätten Sie im Vorfeld mit so viel Chaos gerechnet?

Nein. Auch wenn wir am Ende nur zwei Plätze schlechter als im Vorjahr sind, muss allen klar sein, dass es eine sehr schwierige Serie für uns war. Bei der Analyse müssen wir größte Sorgfalt walten lassen, damit das nicht noch einmal passiert.

Was war Ihr persönlicher Tiefschlag? Wir sind sehr schlecht gestartet. Weil der Erfolg ausgeblieben ist, griffen die Mechanismen und Milan Sasic musste freigestellt werden. Allerdings haben wir uns nicht im Bösen getrennt. Im Gegenteil: Wir sind immer respektvoll miteinander umgegangen. Er hat mich nach dem Spiel in Düsseldorf sofort angerufen und uns gratuliert.

Sie haben danach Ivica Grlic in die Verantwortung genommen. Eine richtige Entscheidung?

Auf jeden Fall. ‚Ivo‘ Grlic kennt die Mannschaft, ist selbst noch nicht lange raus und hat sofort einen guten Draht zu den Jungs gehabt. Eine bessere Wahl gibt es für den MSV gar nicht.

Außerdem beförderten Sie Oliver Reck vom Torwart- zum Cheftrainer. War das ein Risiko?

Natürlich wird eine solche Entscheidung immer kritisch hinterfragt, aber für uns hat sich diese Frage nie gestellt. Er hat alles, was ein Coach benötigt. Oliver Reck, Uwe Schubert und Ivica Grlic haben auch in der zweiten schweren Phase zum Rückrundenstart die Spieler an der Ehre gepackt und den richtigen Weg gefunden. Unsere Entscheidungen waren völlig richtig.

Aber Reck stand nach der Pleitenserie bereits vor der Entlassung.

Es ist normal, dass nach den zahlreichen Niederlagen darüber gesprochen wurde, ob der Trainer mit der Mannschaft den Klassenerhalt schaffen kann. Wir haben bei dieser Entscheidung aber den gesamten Verein mit eingebunden und Recht behalten.

Deshalb gab es auch keine Diskussion, mit Reck nun in die neue Saison zu gehen?

Ich wundere mich ohnehin über die Aufregung, wir hätten mit Oli verlängert. Er hat schließlich ohnehin noch einen Vertrag bis 2013. Das einzige, was wir im Herbst 2011 inhaltlich ergänzt haben, war die Klausel des Cheftrainers. Wir kennen seine sowie Uwe Schuberts Stärken und wissen, dass das Team miteinander gut funktioniert. Es hat jetzt sogar im Vergleich zum letzten Sommer den Vorteil, dass die Mannschaft eingespielt ist.

Folglich wird es erstmals seit Jahren keinen personellen Umbruch geben?

Nein, das Team bleibt im Kern bestehen. Aber ich warne vor übertriebenen Erwartungen, denn wir müssen unseren Etat erneut herunterschrauben.

Wie der MSV wirtschaftlich aufgestellt sein wird, lesen Sie auf der zweiten Seite

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