Kurz bevor der Blondschopf den Anstoß beim Benefizspiel von Michael Tönnies ausführte, verkündete Ivo Grlic stolz: "Julian wird in der nächsten Saison für uns spielen."
Der Publikumsliebling, der gerade erst seinen Vertrag bei der Borussia für zwei Jahre verlängert hat, musste denn in Anbetracht seiner erfolgreichen Zeit beim MSV auch nur kurz überlegen: "Mein Herz schlägt zum größten Teil für den BVB, aber natürlich auch für Duisburg. Es hat mir vom ersten Moment an gesagt: Geh' zum MSV. Ich hatte aber mehrere Anfragen und wollte mir diese erst reiflich überlegen." Übersetzt bedeutet das wohl, dass Koch erst den Klassenerhalt der Zebras abwarten wollte, bevor er seine Zusage gab. Bei der Benefizveranstaltung wurde der Verteidiger von den 3532 Zuschauern jedenfalls schonmal emotional begrüßt.
Duisburgs Sportdirektor Ivo Grlic freute sich über das Leihgeschäft, mahnte jedoch zur Zurückhaltung: "Julian braucht nach seiner schweren Verletzung noch Zeit, um wieder vollkommen fit zu werden. Und er weiß, dass er diese hier bekommt - was sicher auch ausschlaggebend für seine Entscheidung pro MSV war." Ähnlich äußerte sich auch Coach Oliver Reck. "Die Fans erwarten natürlich den Julian, den sie hier vor einem Jahr gesehen haben. Aber wir lassen ihm alle Zeit, um wieder auf 100 Prozent zu kommen." Wie wichtig der 21-Jährige für das Team sein wird, machte Recks Feststellung klar, dass Koch "ein Charakterspieler" sei.
Die schwere Verletzung, die ihn beinahe sogar sein Bein gekostet hätte, erlitt Koch in einem Zweikampf mit Oberhausens Dimitrios Pappas. Koch ist sich sicher: "Dimitrios konnte nichts dazu. Gemeldet hat er sich aber trotzdem nicht."
Das ist ihm nach einem Jahr der Quälerei aber auch egal. Er freut sich vielmehr auf seine Zeit in Duisburg. "Mein Knie hält im Moment und ich hoffe, dass es auch so bleibt. Sportlich ist mein Ziel, so viele Spiele wie möglich zu absolvieren und dem MSV zu helfen, sich in der zweiten Liga zu absolvieren. Denn mit dem Abstieg wollen wir in der nächsten Saison nichts zu tun haben."