Zuletzt zeigten Teile der Fanszene von Hansa Rostock in der 3. Liga ihr hässliches Gesicht. Man benahm sich in Dresden daneben, auch in Aachen oder Mannheim.
Zuletzt auf dem Tivoli wurden die Sanitäranlagen massiv beschädigt, die Aachener waren richtig sauer, es wird wohl auf einen dicken fünfstelligen Schaden hinauslaufen.
Auch die Verantwortlichen von Hansa Rostock haben so langsam den Kaffee auf. Auf ihrer Homepage sprachen sie nun Klartext und ergreifen Maßnahmen.
„Es kotzt mich bzw. uns einfach nur noch an, dass wir fast wöchentlich mit Themen wie zerstörten Toilettenanlagen oder anderem Inventar beschäftigt sind. Auch in der Fanszene des F.C. Hansa Rostock schlägt dieses Thema hohe Wellen und wir sehen sehr klar, dass nahezu jeder die Ernsthaftigkeit der Situation erkennt. Es besteht kein Zweifel daran, dass hier und jetzt Schluss sein muss. Es wird nicht nur darauf ankommen, wie die offiziellen Gremien des Vereins dieses Problem angehen, sondern vor allem darauf, wie die Fanszene darauf reagiert und diesem Mist ein Ende bereitet. Stand heute bekämpfen wir weiterhin nur die Symptome und fordern nach wie vor ganz klar, dass insbesondere aus der Mitte der Fans die ‚roten Linien‘ gelebt – und vor allem nicht überschritten werden. Es ist einfach nur noch frustrierend, sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen, sich bei anderen Vereinen entschuldigen zu müssen und vor allem massive Strafen zu zahlen. Wir nehmen unsere Aufgabe sehr ernst und sind somit erneut gezwungen, weitere Maßnahmen anzukündigen und vor allem kompromisslos umzusetzen“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Sebastian Eggert.
Jürgen Wehlend, Vorstandsvorsitzender von Hansa Rostock, sei beim Spiel in Aachen gewesen, er habe sich auch direkt im Nachgang bei den Aachenern für das "asoziale" Verhalten einiger Chaoten entschuldigt. Er betonte, dass man mit der Alemannia im Austausch stehe, was die Regulierung des Schadens betrifft.
Wehlend mit Wut im Bauch: "Was mich am meisten ankotzt ist, dass uns dreitausend Fans zu einem über 600 Kilometer entfernten Auswärtsspiel am Sonntagabend begleiten und einige durchdrehen. Das hat natürlich Konsequenzen, welche sich in den - und ich betone vorerst - gemeinsam mit dem Aufsichtsrat beschlossenen ersten Maßnahmen niederschlagen. Wir werden unsere Null-Toleranz-Politik in Sachen Gewalt und Vandalismus nicht aufgeben. Der F.C. Hansa Rostock ist ein stolzer Mitgliederverein und steht für Vieles, aber für ein solches Verhalten sicher nicht. Denn das hat weder etwas mit unserem Verständnis von Fußball, sportlichem Wettkampf oder Rivalität zu tun."
Fünf neue Maßnahmen sollen helfen, die Fanrandale in den Griff zu bekommen. Die kommen zu der Tatsache hinzu, dass die Rostocker die Strafe auf Täter umlegen, die ermittelt werden können.
Der Verkauf von Auswärtstickets erfolgt mit sofortiger Wirkung ausschließlich an Vereinsmitglieder. Jedes Vereinsmitglied kann nur ein Auswärtsticket kaufen. Konsolidierte Bestellungen der offiziellen Fanclubs erfolgen ebenfalls ausschließlich an Vereins-Mitglieder. Der Vorverkauf für die ausstehenden Auswärtsspiele der Saison 24/25 erfolgt von Spiel zu Spiel. Der Verein wird nach jedem Auswärtsspiel bewerten und entscheiden, ob das Fanverhalten die Fortführung von Auswärtsspielen zu diesen Bedingungen rechtfertigt oder die Maßnahmen erweitert werden.
Wobei sich der Klub vorbehält, auf Auswärtskontingente zu verzichten, sollte sich das Verhalten nicht bessern.
Die letzte Änderung: Die Vorverkaufsphase beginnt in der Regel zehn Tage vor dem betreffenden Spieltag und wird auf jeweils drei Tage beschränkt.
Klar ist: Jetzt sind die Fans dran. Machen sie weiter, was sie wollen, werden die Daumenschrauben weiter angezogen.