„Wir dürfen nicht über den Gegner in der möglichen Relegation nachdenken, denn wir müssen gegen den MSV erst einmal gewinnen“, sagt Ken Ilsö, der den wichtigen Ausgleich zum 1:1 bei Greuther Fürth erzielt hatte.
Nicht nur dadurch haben es die Fortunen nach wie vor selbst in der Hand und können mit einem Sieg gegen Duisburg (Sonntag, 13.30 Uhr, ESPRITarena) zum Abschluss der Saison den dritten Platz verteidigen. „Jetzt gibt es ein Herzschlagfinale“, sagt Stürmer Thomas Bröker, ist sich aber gleichsam bewusst, wieviel Glück die Fortunen für diese gute Ausgangsposition bereits aufgebraucht haben.
Ausverkauftes Haus Denn die Fürther machten zwar zum einen vor, wie vielleicht die Düsseldorfer in drei Spielen einen möglichen Aufstieg feiern könnten. Sie demonstrierten mit ihrer spielerischen Überlegenheit aber auch die derzeitigen Schwächen in der Mannschaft von Trainer Norbert Meier. Ohne eine erneut große kämpferische Leistung wird sich der Traum von der rheinischen Relegation - womöglich gegen den 1. FC Köln - für die Fortuna daher nicht realisieren lassen.
Auf dem Papier sieht die bevorstehende Aufgabe leicht aus: Der MSV hat den Klassenerhalt sicher, die Arena ist ausverkauft. Doch ein Sonntagsspaziergang wird das Derby gegen die Zebras sicherlich nicht. Will die Fortuna das Relegationsspiel erreichen, muss sie mindestens unentschieden spielen, denn die Konkurrenten auf Platz vier und fünf spielen gegeneinander.
Sollte der SC Paderborn (4.) in St. Pauli gewinnen, bringt die Düsseldorfer nur ein Dreier in die beiden Saison-Endspiele, die für Freitag, 11. Mai, sowie Dienstag, 15. Mai geplant sind. Diese Chance will der MSV dem Erzrivalen allerdings vermiesen, auch wenn Oliver Reck betont: „Wir werden weder für Paderborn, noch für St. Pauli oder gegen Düsseldorf spielen. Ich möchte nur, dass der MSV zufrieden nach Hause fährt und die Mannschaft ihren nächsten Schritt macht.“
MSV holt in der Rückrunde zwei Zähler mehr Mit welchem Hintergrund auch immer, die Zebras können jedenfalls alle Träume des Nachbarn zerstören. Die Wahrscheinlichkeit, dass das eintritt, ist nicht gering. In der Hinserie war die Fortuna noch ein übermächtiger Gegner. Satte 41 Zähler verbuchten die Düsseldorfer, der MSV holte gerade einmal 16. Seit der Winterpause hat sich aber einiges geändert. Auf das Konto der Rot-Weißen kamen nur noch 20, während Duisburg 22 Punkte einheimste.
Zudem ist ein Erfolg der Gäste aus wirtschaftlicher Hinsicht Gold wert. „Wir müssen den zehnten Platz unbedingt verteidigen“, blickt Geschäftsführer Roland Kentsch auf die Bedingungen der DFL, die der MSV bis zum 24. Mai erfüllen muss. Die Zebras müssen bis dahin rund zwei Millionen Euro aufbringen. Klappt es mit Platz zehn nicht, droht ein zusätzliches Finanzloch von etwa 500.000 Euro. Damit der Klub in Zukunft derartige Probleme nicht mehr hat, wird am Donnerstag eine neue Imagekampagne präsentiert. Mit einem neuen Leitbild soll auch die Werbefähigkeit des Vereins verbessert werden.
Die beste Werbung für den MSV wäre aber sicherlich ein Sieg im brisanten Straßenbahnderby von Düsseldorf.