MSV: 2:1 gegen Aue

Ein gutes, oder unvergessliches Ende

„Wir sind gerettet und haben in der ersten Hälfte überragend gespielt. Das macht Mut“, strahlte Oliver Reck wie ein Honigkuchenpferd. Die Gäste aus dem Erzgebirge kamen zwar besser ins Spiel, Duisburg präsentierte sich aber abgezockter. Flanke Dzemal Berberovic, Kopfballverlängerung Maurice Exslager, Kevin Wolze legte das Leder per Brust auf Goran Sukalo ab und der drosch die Kugel volley in die Maschen - 1:0 (18.). „Danach sind wir eingebrochen“, resümierte Aues Coach Karsten Baumann, der jetzt noch eine Woche ums Überleben im Unterhaus bangen muss.

Das 2:0 durch Kevin Wolze (22.) war ebenfalls einstudiert. Der Youngster schlug einen Freistoß aus 35 Metern in den Strafraum, Sukalo irritierte Keeper Martin Männel, kam aber nicht mehr an den Ball. „Solche Situationen trainieren wir täglich“, lachte sich Wolze ins Fäustchen. „Wir haben danach zwar abgebaut, aber nie das Spiel aus der Hand gegeben.“ Stimmt, allerdings machte sich der MSV das Leben selber schwer, weil er das Ergebnis verwalten wollte. Doch am Ende ließ Duisburg bis auf den Gegentreffer durch den Ex-Oberhausener Ronny König (56.) nichts mehr anbrennen.

Die Stunde seines größten Erfolgs in seiner jungen Trainerkarriere nutzte Reck aber auch zu einer Warnung: „Wir müssen jetzt aufpassen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und dürfen uns nicht auf das Glatteis führen lassen.“ Was der Europameister von 1996 damit meinte, war klar: Die Zebras holten aus den ersten 13 Saisonspielen nur magere neun Pünktchen und standen fortan mit dem Rücken zur Wand. Reck: „Damals wurden falsche Entscheidungen getroffen und die dürfen sich auf gar keinen Fall wiederholen. Nur mit akribischer Arbeit bleibt uns das erspart.“

Ein Problem wird es in diesem Sommer aber nicht mehr geben. Im Gegensatz zu den letzten Jahren wird das Team dieses Mal nicht auseinanderbrechen. Lediglich sechs Mann sind verabschiedet worden, darunter mit Bruno Soares und Vasileios Pliatsikas nur zwei Stammkräfte. Die Großverdiener Florian Fromlowitz sowie Emil Jula würde der MSV sicherlich die Freigabe erteilen, wenn denn Angebote für das Duo reinflattern würden. Weil damit aber nicht bis zum 24 Mai, dem Tag der Lizenzentscheidung, zu rechnen ist, mahnte Geschäftsführer Roland Kentsch:

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„Wir stehen jetzt auf dem zehnten Platz und müssen ihn unbedingt am letzten Spieltag in Düsseldorf verteidigen. Denn die Fernsehgelder sind für uns enorm wichtig.“ Schließlich würde jeder Platz weiter unten ein Minus von etwa 150.000 Euro bedeuten.

Beste Voraussetzungen also für ein packendes Derby zum Saisonausklang. Die Fortuna muss gewinnen, um sich für die Aufstiegsrelegation zu qualifizieren, während die Zebras ihren Rang ebenfalls nur mit einem Dreier halten können. Zudem wollen die Duisburger in der nächsten Saison nicht auf die Schlager gegen den Erzrivalen verzichten. „Wir werden auch in Düsseldorf frech aufspielen“, versprach Reck.

Für die MSV-Fans wäre es eine besondere Genugtuung, dem rheinischen Nachbarn den Aufstieg zu versauen. Dann hätte die grauenhafte Saison für die Zebras nicht nur ein gutes, sondern gleich ein unvergessliches Ende genommen.