Fünf Siege in Folge, dabei ein Torverhältnis von 16:1 sowie das torlose Remis zwischen Düsseldorf und St. Pauli haben dafür gesorgt, dass die Elf von Trainer Armin Veh bereits sieben Punkte Vorsprung auf Rang vier hat.
Eine Aussicht, die die Fans sogar schon vom vorzeitigen Aufstieg träumen lässt. Die Rechnung: Neun Punkte aus den nächsten drei Spielen gegen die Kellerkinder Duisburg, Ingolstadt und Aue und die Eintracht könnte spätestens in Aachen die Sektkorken knallen lassen. Doch Veh warnt, dass es jetzt wichtig sei, mit dieser Situation auch umgehen zu können und sich nicht von von derlei Spekulationen vom eingeschlagenen Weg abbringen zu lassen. Dass es der Trainer damit ernst meint und nicht nur irgendwelche Phrasen in den Raum wirft, zeigt die Tatsache, dass er seinen Vertrag partout nicht verlängern will. Für ihn ist ein weiteres Jahr in der zweiten Liga einfach unvorstellbar.
Für Veh unvorstellbar, für den MSV das Ziel Ein weiteres Jahr im Unterhaus ist für den MSV indes ein großer Erfolg. Schließlich geisterte vor ein paar Wochen noch das Abstiegsgespenst durch Duisburg. Erst nachdem die Mannschaft merkte, dass mit Hacke, Spitze, eins, zwei, drei nichts zu holen ist, ist die Hoffnung auf den Klassenerhalt zurückgekehrt. Das ist nun vier Spiele und acht Punkte her. Genug Zeit, Selbstvertrauen für die schier unlösbare Aufgabe gegen Frankfurt zu tanken.
Die breite Brust der Duisburger ist nach dem Sieg in Paderborn verständlich. Schließlich galt auch das Überraschungsteam aus Westfalen als hohe Hürde, die die Zebras allerdings eindrucksvoll übersprangen. Oliver Reck: „Die Bilanz spricht für Frankfurt. Sie verfolgen ihr Ziel resolut, haben aber auch den mit Abstand höchsten Etat in der Liga. Für uns wird es eine schöne, nicht unlösbare Aufgabe, auf die wir uns freuen.“
„Das Ergebnis steht und fällt mit unserer Leistung.“ Vorfreude auf die schlagkräftigste Offensive der Liga? Vorfreude auf die Kopfballstärke der hessischen „Funktürme“? Oder Vorfreude auf das Abwehrbollwerk? Reck grinst: „Natürlich ist die Eintracht der Favorit und das Kopfballspiel deren stärkste Waffe. Aber das Ergebnis steht und fällt mit unserer Leistung. Wir werden frech und mutig sein. Das wird belohnt.“
Während Frankfurt mit einem erstligatauglichem Starensemble anreist, hat der MSV zuletzt das jüngste Team aller Zweitligisten ins Rennen geschickt und überzeugt. Spieler wie Maurice Exslager, Felix Wiedwald, Andre Hoffmann oder Kevin Wolze stehen für den Duisburger Weg. Reck: „Das ist unsere Maxime und wird in der Zukunft unser Faustpfand sein.“
In der Gegenwart kann die Jugend nun beweisen, wie stark sie ist. Dass Bruno Hübner, der die Truppe des MSV zusammengestellt hat, Veh deshalb eine Hilfe ist, glaubt Ivica Grlic indes nicht: „Bruno hat die Spieler geholt, aber nicht mit ihnen gearbeitet. Seine Tipps werden nichts bringen.“
Der Glaube an die eigene Stärke ist beim MSV überall zu spüren. Also: Lasst die Adler auf dem Weg ins Oberhaus eine Warteschleife über Duisburg ziehen.