Dieses Szenario können sich Steffen und Bock aber gut vorstellen, wenn der Aufsichtsrat an die Macht kommen und einen neuen Vorstand benennen würde. „Weil die Leute mit der Ablehnung von Dr. Edmund Baer eine Persönlichkeit aus der Wirtschaft vor den Kopf gestoßen haben, wird sich wohl niemand mehr für einen Posten zur Verfügung stellen“, glaubt Bock nicht, dass der Aufsichtsrat gute Kontakte in die Duisburger Wirtschaft und einen Plan B in der Hinterhand hat. „Wenn sie niemanden finden, werden sie unsere Posten mit ihren eigenen Leuten besetzen“, rechnet Steffen damit, dass Markus Räuber den Vereinsvorsitz übernehmen, Robert Philipps Vize wird und Kretschmer Kentsch kontrollieren soll. „Wo ist dann der Gewinn für den MSV?“, fragt Bock. „Wir sind angetreten, um transparent zu sein und den Verein zukunftsorientiert aufzustellen. Der Aufsichtsrat ist überhaupt nicht transparent und entwickelt lediglich einen Krieg gegen die KGaA.“
Laut Steffen will Thomalak nämlich Einfluss auf die Geschäfte der KGaA nehmen, um dann selbst Herrscher der Zebras zu werden. „Das ist allerdings die falsche Grundeinstellung, denn der e.V. kann in der KGaA rein gar nichts bestimmen“, macht Steffen noch einmal die Splittung des Vereins deutlich. Das Vorstandsduo legt wert auf die Feststellung, dass die vom Aufsichtsrat titulierte „Schlammschlacht“ nicht von ihnen losgetreten worden ist - denn: „Wenn Wahrheiten eine Schlammschlacht sind stehe ich zur Wahrheit.“
Wie lange Steffen und Bock jetzt noch im Amt bleiben werden und ob es dann zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommen wird, werden die nächsten Tage zeigen, wenn der Aufsichtsrat reagiert.