Dann müssen sie einen neuen Kandidaten für den Vorstand benannt haben. Der Aufsichtsrat unter Leitung von Sparkassen-Chef Hans-Werner Tomalak wird darüber dann am 6. Dezember entscheiden. Gelingt keine Übereinkunft, dürften die Tage von Steffen und Bock beim MSV nach nur einem Jahr wohl wieder gezählt sein.
Diese Konstellation würde den Weg für Jürgen Uhlemann frei machen. Der Gründer und Chef des Hamburger Zeitarbeits- und Vermittlungsunternehmens „Jobs in time“, der vor mehr als zwölf Monaten von Walter Hellmich als dessen Nachfolger noch abgeschmettert worden war, ist Wunschkandidat Tomalaks. Der Aufsichtsratsvorsitzende, der heute großen Einfluss beim MSV besitzt, bestätigt: „Ich habe vor einem Jahr einen exzellenten Eindruck von Herrn Uhlemann gehabt, hatte damals aber leider noch keinen Einfluss auf die Entscheidung. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, mit ihm zusammenzuarbeiten.“
Worte, die Uhlemann gerne hört. „Seine Aussage in RevierSport, von denen ich sogar hier in der Wüste gehört habe, finde ich natürlich prima“, lacht der Familienvater, der noch bis Sonntag im Urlaub in Dubai ist. Am Montag will der 63-Jährige seine Arbeit wieder aufnehmen. „Ich stehe zu einem Gespräch, das wir in den nächsten Tagen auch führen werden, zur Verfügung. Aber ich kann noch nicht sagen, ob ich auch eine Position beim MSV übernehmen werde.“
Dass auf seine Dienste 2010 noch freiwillig verzichtet worden ist, nimmt Uhlemann dem MSV nicht krumm. „Es hat eine Richtung genommen, die zu akzeptieren war. Aber eins möchte ich klarstellen: Ich habe mit Herrn Hellmich kein Problem.“ Außerdem legt er Wert auf die Feststellung, dass „die ganze Sache nicht von langer Hand geplant ist. Ich habe seit Monaten keinen Kontakt mehr ins Revier gehabt. Wir in Hamburg sagen zu solchen Behauptungen: Das ist dumm Tüch!“
Dummes Zeug ist aber nicht, dass sich Uhlemann beim MSV engagieren möchte: „Ich habe eine Affinität zum Ruhrgebiet. Meine Frau kommt gebürtig aus Wanne-Eickel, mein Sohn ist in Essen geboren und ich bin davon überzeugt, dass man so einen traditonsreichen Klub wie Duisburg mit einem anständigen Konzept nach vorne bringen kann.“
Uhlemann, der sich vor einem Jahr auch schon bei den Duisburger Verantwortlichen vorgestellt hatte, möchte in einem funktionierenden Team arbeiten und wehrt sich gegen eine „One-Man-Show“. Ob das zusammen mit Tomalak gelingt, zeigt die nächste Woche.