1. Was passiert mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Hartmut Gieske und Präsident Hajo Sommers?
Der kaufmännische Vorstand der EVO bleibt vorerst im Amt. Präsident Hajo Sommers betonte: „Vorstand und Aufsichtsrat sind geschlossen an Herrn Gieske herangetreten und haben ihn gebeten, weiterzumachen. Unsere Situation lässt auch gar nichts anderes zu.“ Gieske selbst erklärte: „Wir haben unser Ziel 41 Punkte plus x um Meilen verfehlt. ‚Ein nach mir die Sintflut’ ist aber jetzt keine Alternative. Wir werden im Herbst eine Mitgliederversammlung einberufen. Bis dahin mache ich weiter. Sollte ich im Herbst kein Vertrauen mehr erhalten, ist es für mich an der Zeit, abzutreten.“
Sommers macht auf jeden Fall weiter, obwohl er durchblicken ließ, dass er im Falle des Klassenerhaltes sein Amt zur Verfügung gestellt hätte.
2. Gibt es eine Lizenz für die 3. Liga?
Zuerst ein paar Zahlen: Der Gesamtetat wird von 8,9 auf 4,3 Millionen gesenkt! Der Etat für die erste Mannschaft wird 1,7 Millionen betragen – damit wird RWO den wohl niedrigsten Etat der 3. Liga haben. Sommers: „Der DFB hat uns mitgeteilt, dass so ein Etat in dieser Liga nicht sein kann und uns aufgefordert, noch einmal 250.000 draufzupacken.“ Als Reaktion verlangte der DFB im ersten Schritt einen Liquiditätsnachweis von 2,8 Millionen Euro (weil der DFB in erster Instanz keine Sponsorenverträge anerkannt hat, Anm. d. Red.). „Bei der Auflage sind wir tot umgefallen“, berichtete Sommers. Mittlerweile wurde dieser Nachweis auf 680.000 Euro heruntergesetzt. Von dieser Summe hat der Verein bereits 280.000 Euro zusammen, 400.000 fehlen jedoch noch. Sommers: „Wir versuchen das zu stemmen. Stichtag ist der 27. Mai, bis dahin sollten wir alles in trockenen Tüchern haben. Und meine Meinung ist: Es darf in einer Stadt wie Oberhausen nicht an 400.000 Euro scheitern, um hier in der 3. Liga Fußballspielen zu können. 3. Wie fällt die Bilanz der Abstiegs-Saison aus?
RWO hat in der zurückliegenden Spielzeit 350.000 Euro Verlust erwirtschaftet (250.000 durch die schlechten Platzierungen entgangene TV-Gelder, 100.000 Zuschauer-Mindereinnahmen).
4. Wie geht es sportlich weiter?
Der neue Sportliche Leiter Frank Kontny betonte: „Aus der ersten Mannschaft hat kein Spieler einen gültigen Vertrag, auch nicht Yohannes Bahcecioglu. Dazu kommen 20 auslaufende Veträge in der U23. Das bedeutet, das wir in kürzester Zeit 40 bis 45 Leute unter Vertrag nehmen müssen. Theo Schneider ergänzte: „Wir müssen ganz von vorne anfangen. Wir wollen eine junge, hungrige Truppe aufbauen, die Neugierde weckt.“ In dieser Woche werden viele Gespräche geführt, klar ist bisher nur, dass Oliver Petersch nach Braunschweig wechselt. Heinrich Schmidtgal wird den Verein auch verlassen, selbst im Falle des Klassenerhalts wäre er weg gewesen. 5. Wieviele Stellen müssen auf der Geschäftsstelle gestrichen werden?
Nach aktuellem Stand müssen vier Stellen gestrichen werden, es könnten aber auch sechs werden, wie Sommers erklärte.
6. Was passiert mit dem „Supporter Block“?
Sommers bilanziert ernüchtert: „Was im letzten Heimspiel gegen Fürth dort abging, war ein Tritt in die Eier. Für Thorsten Binder und mich persönlich war das schlimmer als der Abstieg. Die Zeiten für die Fans werden sich auf jeden Fall ändern!“
7. Was passiert, wenn RWO die Liqiuditätsreserve (kann durch Rangrücktritte, geschuldete Darlehen, Kontokorrentkredite, Bankbürgschaften oder Bareinzahlungen auf ein DFB-Konto nachgewiesen werden) nicht bis zum 27. Mai zusammen bekommt?
Dann kann der Verein ab dem 1. Juni innerhalb von 14 Tagen eine Regionalliga-Lizenz beantragen, obschon ein Start in Liga vier fraglich wäre. Sommers: „Ich gehe davon aus, dass wir die Liga drei stemmen können.“ Sollte das nicht gelingen, ist sogar ein Neustart in der NRW-Liga denkbar.