Mimoun Azaouagh hofft auf ein Sensations-Comeback schon gegen Union Berlin. Der dribbelstarke Mittelfeldspieler hatte sich am Montag, 11. April, einen Bänderriss im linken Sprunggelenk zugezogen. Nach dem Tritt des Berliners Levan Kobiashvili schien die Saison für ihn beendet und das ausgerechnet 100 Tage nach seinem Profi-Comeback im VfL-Trikot. Doch der glänzende Techniker ist auch ein Energiebündel.
Schon zu Beginn der vergangenen Woche hat er das Lauftraining aufgenommen und fieberhaft an seiner Rückkehr gearbeitet. Vereinsarzt Dr. Karl-Heinz Bauer: „Der Heilungsverlauf ist sehr gut. Ich bin sehr optimistisch.“ Seit einigen Tagen übrigens sieht man Azaouagh mit einem Fahrrad mit einem kleinen Elektromotor: „Das macht mir unheimlich Spaß.“ Während die Umstehenden dazu freundlich lächeln, verriet der 28-Jährige später gegenüber RS: „Ich habe den Führerschein weg, ich bin zu schnell gefahren – das passiert schon einmal wenn man einmal pro Woche zu den Eltern nach Frankfurt fährt. Einen Monat ist der Schein weg, aber das Fahrrad möchte ich auch danach nicht missen.“
Nicht missen möchte der VfL auch weiterhin die Dienste seines Mittelfeldakteurs, der noch einen Kontrakt bis zum 30. Juni 2012 besitzt. Coach Friedhelm Funkel: „Unabhängig von der Liga möchte ich auf jeden Fall, dass Mimoun bleibt.“ Eine Liebe auf Gegenseitigkeit – denn der Spieler verrät: „Meine Situation in Bochum hat sich gravierend geändert. Ich fühle mich hier sehr, sehr wohl, habe riesigen Spaß und spüre das Vertrauen des Trainers – das brauche ich.“ So steht es außer Frage, dass Azaouagh auch in der kommenden Spielzeit das VfL-Trikot tragen wird. Was danach passiert, kann erst die Zukunft beantworten, doch eins ist klar: Längst kann sich der Spieler vorstellen, was vor einem halben Jahr für ihn noch fast unmöglich war: über 2012 hinaus in Bochum zu bleiben.
Azaouagh: „Zum jetzigen Zeitpunkt kann man darüber nicht sprechen, ich habe aber hier inzwischen viele Freunde und ein prima Umfeld, so dass ich mir durchaus vorstellen kann, wenn es weiter so läuft, mich langfristig an den VfL zu binden.“
Bis dahin schuftet er für sein Comeback. „Die Schwellung am Sprunggelenk ist so gut wie weg, Dr. Karl-Heinz Bauer und die Physiotherapeuten machen einen tollen Job, vielleicht reicht es ja bis Freitagabend.“ Und so wird er auch auf seinem neuen Fahrrad – wie schon zu Ostern geschehen – ein paar Zusatzschichten absolvieren.