Den 29-jährigen Slowenen kennt Milan Sasic noch aus seiner Zeit bei der TuS Koblenz und ist vom 1,93 Meter großen Mittelfeld-Allrounder begeistert.
Sukalo, der 2009 von der TuS zum FC Augsburg gewechselt ist, hat in der Puppenkistenstadt zwar noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2011, nach seiner Verletzungsmisere allerdings kaum noch eine Chance, unter Coach Jos Luhukay, Fuß zu fassen.
Dabei hatte Luhukay den Techniker bis zu seinen gesundheitlichen Rückschlägen (Kreuzbandriss, Bänderriss im Sprunggelenk) als feste Größe in der Mannschaft eingeplant. Im April 2010 feierte Sukalo zwar sein Comeback und wurde auch im Meisterschaftsendspurt noch zwei Mal eingesetzt, dennoch ist der Zug für den 159-fachen Zweitliga-Kicker beim FCA abgefahren.
Acht Monate Auszeit sind zu viel
Acht Monate Auszeit sind für die aufstiegsbereiten Augsburger einfach zu viel. Außerdem kommt Sukalo derzeit nicht an seinen Teamkollegen Andrew Sinkala und Daniel Brinkmann vorbei, sodass Augsburg den 29-fachen Nationalspieler ziehen lässt.
Die Vorbereitung hat er beim FCA aber noch problemlos und beschwerdefrei absolviert. Zudem hat der Ex-Unterhachinger unzählige Sonderschichten geschoben, um pünktlich zum Start fit zu sein. Jetzt will der ehemalige Aachener beim MSV seine Torgefährlichkeit beweisen. Der Kopfballspezialist kann Julian Koch auf der rechten Seite unterstützen und die Führungsrolle von Teammanger „Ivo“ Grlic, der ja eigentlich nur als Standby-Akteur eingeplant ist, übernehmen.
Mit der Entscheidung pro Sukalo ist die Tür für Berlins Marc Stein zu. Der 25-Jährige hat daraufhin auch sofort reagiert und wird am Donnerstag, 26. August, einen Zwei-Jahres-Kontrakt beim Liga-Konkurrenten FSV Frankfurt unterschreiben.
Zu den Vertragsmodalitäten Sukalos wollen sich Sasic und Sportdirektor Bruno Hübner (noch) nicht äußern. Der Transfer, den Walter Hellmich und Roland Kentsch bereits wirtschaftlich abgesichert haben, soll am Freitag endgültig in trockene Tücher gebracht werden.
Milan Sasic ist froh, die letzte Baustelle in seinem Kader geschlossen zu haben.
Bis dahin fokussiert sich Sasic ausschließlich auf den FC Ingolstadt (Samstag, 28. August, 13 Uhr). „Auf uns wartet ein Aufsteiger mit viel Power und Leidenschaft“, weiß der Fußballlehrer, der den Kontrahenten sowohl bei der 1:4-Pleite gegen Augsburg als auch beim 2:0-DFB-Pokal-Sieg gegen Karlsruhe unter die Lupe genommen hat.
Mit Argusaugen hat Sasic auch die beiden Trainingseinheiten am Mittwoch verfolgt und war am Ende nicht zufrieden. „Nach dem freien Tag sind die Jungs etwas träge gewesen“, zeigt der Coach aber durchaus Verständnis für die Konzentrationsfehler. „Wenn man Montags-Morgens in der Firma anfängt, leistet man bis 12 Uhr auch nicht so viel. Die Entspannung ist einfach zu groß.“
Doch eins ist für Sasic auch klar: Er lässt die Zebras nicht an der langen Leine. „Wir müssen uns jeden Tag verbessern. Deswegen sind solche Sachen nicht in Ordnung. Aber das wissen die Spieler und werden sich nun auf Ingolstadt konzentrieren.“
Denn im ersten Heimspiel der Saison will Sasic die schlechten Auftritte vor den eigenen Fans aus dem Vorjahr vergessen machen: „Ich habe die negativen Erinnerungen vergessen“, lacht der Coach. „Wenn wir alles abrufen, haben wir eine realistische Chance, zu gewinnen.“