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DFB-Pokal: MSV
MSV siegt in Lübeck

DFB-Pokal: "Zebras" siegen in Lübeck
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Freitag der 13., der Pokal hat seine eigenen Gesetze – für abergläubische Menschen hätte es viele Gründe für ein Pokal-Aus des MSV in der ersten Runde geben können.

Die nüchterne Realität sah allerdings anders aus. Der Zweitligist setzte sich völlig verdient vor 6202 Zuschauern mit 2:0 (0:0) beim Regionalligisten VfB Lübeck durch und zog damit in die nächste Runde ein. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte MSV-Trainer Milan Sasic hinterher, „wir haben ein ordentliches Spiel gemacht und verdient gewonnen. Immerhin stand diese Formation zum ersten Mal auf dem Platz.“


Gleich sieben Neuzugänge zierten die erste Elf der „Zebras“. Die vielleicht größte Überraschung gab es im Tor, dort durfte sich David Yelldell beweisen, nachdem viele mit Marcel Herzog als Nummer eins gerechnet hatten. Daniel Reiche bildete mit Bruno Soares die Innenverteidigung, Benjamin Kern verteidigte auf rechts, vor ihm wirbelte Sefa Yilmaz, Julian Koch und Branimir Bajic spielten im zentralen Mittelfeld. Nicht zu vergessen Stürmer Stefan Maierhofer, der sein erstes Spiel im MSV-Dress absolvierte und nach einer Stunde ausgepumpt vom Feld musste. Der lange Österreicher fiel durch viel Einsatz und Präsenz auf, zeigte allerdings dieselben Schwächen wie seine Mitspieler: Im Abschluss haperte es beim MSV noch gewaltig. „Schon Baljak hätte nach 20 Minuten das 1:0 machen können, ja müssen“, ärgerte sich Sasic hinterher. „Wir haben das Spiel bestimmt. Die Frage war eigentlich, wann wird endlich das Tor für uns fallen.“

Lübeck: Melzer – Gebers, Marheinke, Wehrendt, Hohnstedt (70. Zekjiri) – Duspara, Siedschlag, Cornelius, Senger (76. N. Lange) – Landerl – C. Lange (62. Henning). Trainer: Schubert. Duisburg: Yelldell – Veigneau, Reiche, Soares, Kern – Koch, Bajic (90.+3. Grlic), Sahan (90. Kunt), Yilmaz – Maierhofer (62. Schäffler), Baljak. Trainer: Sasic. Tore: 0:1 Marheinke (51., Eigentor), 0:2 Schäffler (90.+4). Schiedsrichter: Willenborg (Osnabrück) Zuschauer: 6202 Gelb: Gebers, Cornelius – Yilmaz.

Es passte ins Bild, dass dafür Lübecks Kapitän Moritz Marheinke nachhelfen musste und den Ball nach einer Flanke des starken Sefa Yilmaz ins eigene Tor beförderte (51.). Zwei Minuten zuvor hatte Andre Senger das 1:0 für Lübeck auf dem Fuß, fand aber in Yelldell seinen Meister. „Man hatte vor der Pause selten das Gefühl, dass das ein Pokalfight ist“, sagte Lübecks Coach Peter Schubert, „und dann hauen wir uns das Tor auch noch selbst rein. Wenigstens haben wir danach das Spiel angenommen.“ Doch was sich schon in der Vorbereitung andeutete, bestätigte der MSV an diesem Freitagabend in Lübeck: Die Defensive ist der stärkste Mannschaftsteil und lässt nur wenig zu, dafür hapert es vor dem gegnerischen Tor. Sasic: „Lübeck ist nach unserem Tor mehr Risiko gegangen, aber wir haben schon sehr abgeklärt Fußball gespielt. Allerdings haben wir es verpasst, das Spiel frühzeitig zu entscheiden.“

Chancen waren genug da, doch Olcay Sahan (61.) traf nur den Innenpfosten, Kerns Freistoß parierte Lübecks Keeper Rene Melzer (76.), und Neu-Kapitän Srdjan Baljak scheiterte gleich zweimal kläglich (85./89.). „Die Chancenauswertung war nun wirklich noch nicht auf Zweitliganiveau, das muss deutlich besser werden“, so Sasic. Darüber täuschte auch das 2:0 nicht hinweg, das der eingewechselte Manuel Schäffler nach einer Ecke von Kern in der vierten Minute der Nachspielzeit erzielte, als ihm der Ball eher zufällig ans Schienbein sprang und von dort aus ins Tor kullerte.

Damit waren auch die letzten Hoffnungen der Lübecker dahin, für eine ähnliche Überraschung wie im Vorjahr zu sorgen, als sie in der ersten Runde Bundesligist Mainz 05 aus dem Wettbewerb geschmissen hatte. „Der MSV ist nicht wirklich ein guter Pokalgegner für uns“, sagte Lübecks Trainer Schubert. Seit 1996 behielten die Duisburger viermal die Oberhand gegen den VfB, zum ersten Mal brauchten sie dafür keine Verlängerung oder gar ein Elfmeterschießen. Nun hoffen die „Zebras“ bei der Auslosung für die zweite Runde Ende Oktober auf ein gutes Los und endlich mal wieder auf ein Heimspiel. Schon am kommenden Sonntag steht aber das nächste schwere Spiel vor der Tür, wenn es zum Bundesligaauftakt nach Osnabrück an die Bremer Brücke geht. Sasic weiß, dass ihm und seiner Mannschaft dort auch kein Aberglaube helfen wird: „Wir haben so ein Spiel wie heute gebraucht, das tut sehr gut. Aber wir wissen alle, dass wir uns noch steigern müssen.“

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