Denn der MSV Duisburg hat dank des goldenen Treffers von Srdjan Baljak in der Nachspielzeit Wollitz zum Gespött gemacht und sich selbst mit dem 1:0 (0:0)-Sieg in der Lausitz endgültig ins Aufstiegsrennen zurückgeschossen.
Die Cottbuser Fans hatten es wohl schon vorher gewusst, dass ihrer Mannschaft die nötige Energie fehlen würde. Denn auf Wollitz' Spruch hatten sie eindeutig reagiert: „Wir brauchen keine fetten Parolen. Aufholjagd heißt Punkte holen.“
Aber daraus wurde nichts. Die Duisburger hatten sich nämlich bei Minus zehn Grad im Eisschrank Cottbus bereits vorab mächtig heiß gemacht. Schließlich hat sich der Trip in den tiefen Osten erst einmal richtig gelohnt. Am 19. Oktober 2007 nahmen sie den einzigen Dreier mit nach Hause - Ivica Grlic erzielte den 2:1-Siegtreffer per Freistoß.
Heiß wurde es auch sofort nach dem Anpfiff. Schiedsrichter Peter Sippel hatte gegen die frostigen Temperaturen nämlich sein ganz eigenes Rezept und griff sofort hart durch. Bereits in der zweiten Minute verwarnte er Caiuby. Nur zwei Zeigerumdrehungen später ahndete er ein Handspiel von Tiago im Strafraum und gab Elfmeter. Der Brasilianer war unbeholfen zum Kopfballduell hochgestiegen und touchierte das Leder mit der Hand.
Emil Gabriel Jula schnappte sich den Ball und wollte Verantwortung übernehmen. Doch der Rumäne hatte seit vier Spielen nicht mehr getroffen, hatte in der Saison auch schon einen Strastoß in Paderborn verballert und trat ängstlich an. Ganz anders Tom Starke. Er strotze vor Selbstvertrauen, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch keine Ballberührung hatte. Und der Keeper parierte den schwach geschossenen Strafstoß (5.).
Julas Unvermögen übertrug sich im ersten Durchgang dann auf das gesamte Team. Von einer Aufholjagd war nichts mehr zu erkennen, weil die Zebras diszipliniert agierten. Als Olivier Veigneau Srdjan Baljak in Szene setzte, hätte der Winter-Neuzugang die Führung erzielen müssen. Doch der Angreifer schob das Leder knapp am Tor vorbei.
Zweites Spiel für den MSV, zweites Tor: Srdjan Baljak markierte den entscheidenden Treffer in Cottbus.
Erst nach dem Seitenwechsel erhitzten sich die Gemüter wieder. Erst vergab Baljak die Großchance für den MSV, dann stockte den Gästen der Atem. Weil Kristoffer Andersen das Abseits, das ansonsten perfekt funktionierte, aufhob, stand Leonard Kweuke urplötzlich alleine vor Starke. Aber auch ihm versagten die Nerven und er donnerte das Spielgerät nur an den Pfosten (57.).
Die behielt in der 78. Minute aber Gerhard Tremmel, der einen strammen Schuss des eingewechselten Nicky Adler zu einer Ecke entschärfte. Diese Chance brachte dann den Cottbuser Anhang auf die Plame und die Zuschauer warfen Gegenstände und Knallkörper auf den Platz.
Für den Knaller hätte auch Adler in der 84. sorgen können, doch er (84.) und Kristoffer Andersen (89.) donnerten den Ball aus aussichtsreicher Position in den Cottbuser Nachthimmel.
In der Nachspielzeit zeigte Baljak seinen Kameraden dann, wie es richtig geht. Allein vor Tremmel behielt er die Nerven und markierte den 1:0-Sieg für den MSV.
Während es in der arktischen Lausitz jetzt noch ungemütlicher wird, sind die Zebras nun endgültig einer ganz heißer Aufstiegskandidat.