Die letzten Tage waren für Fortunas Neuzugang Torsten Oehrl durchaus ereignisreich. „Ich kann mit meinem Debüt ganz zufrieden sein“, sagt die Leihgabe von Werder Bremen. Beim 1:1 in Paderborn spielte er 82 Minuten und zeigte schon in einigen Situationen, dass er für die Fortuna noch einmal wertvoll werden kann. „Wir haben verdient einen Punkt geholt, weil wir über 90 Minuten das bessere Team waren“, betont Oehrl, der sogar gute Möglichkeiten hatte: „In einer Szene habe ich Pech, dass der Ball an die Latte geht.“
Den wichtigen Ausgleich hingegen erzielte der Düsseldorfer Torjäger vom Dienst Martin Harnik. „Wir haben schon bei Werder Bremen ab und zu mal zusammen gespielt und das hat man auch in ein paar Situationen gesehen. Das ist auf jeden Fall ein Vorteil für uns“, erklärt Oehrl, der sich in der kommenden Woche mit der Konkurrenz von Ranisav Jovanovic auseinander setzen muss, weil dessen Sperre auf drei Spiele reduziert wurde und damit nun abgesessen ist. „Es ist auch gut, dass er wieder kommt, schließlich belebt Konkurrenz das Geschäft. Wir freuen uns darauf, dass Rani wieder dabei ist und alles andere wird man dann sehen.“
Schon in Paderborn bekam der Angreifer einen Vorgeschmack auf die Stimmung, zu der die Düsseldorfer Fans in der Lage sind. „Ich freue mich auf meine erste Partie zuhause gegen die Union“, erklärt er. „Die Fans waren fantastisch. Wie uns die über 3000 Leute unterstützt haben, das war schon klasse. Wir hatten fast ein Heimspiel.“
Und was sagt sein Chef, Trainer Norbert Meier, über seinen neusten Einkauf? „Im ersten Durchgang waren Martin Harnik und er ein bisschen auf sich allein gestellt. Er hat durchaus gute Ansätze gezeigt“, lobt Meier seinen Schützling. „Er hat ein bisschen Pech gehabt bei seinem Kopfball in der ersten Halbzeit, als ein Gegenspieler noch vor ihn gelaufen ist und er dadurch das Leder erst ganz spät gesehen hat. In der zweiten Hälfte hat er leider nur die Latte getroffen. Mehr kann man von ihm im ersten Spiel nicht erwarten.“
Auch die Kollegen haben Oehrl direkt gut aufgenommen und hatten lobende Worte für ihn übrig. Marco Christ: „Er ist wie eine Wand. Ihn kann man vorne anspielen und er kann die Bälle gut halten. In den 80 Minuten hat er das sehr ordentlich gemacht. Da haben wir einen guten Einkauf getätigt.“ Und Kapitän Andreas Lambertz: „Er hat seine Sache ganz gut gemacht, viele Kopfballduelle gewonnen und den Ball gut geklemmt. Wir sind aber im ersten Durchgang nicht schnell genug nachgerückt, sodass es für ihn auch nicht gerade leicht war.“
Viele Vorschuss-Lorbeeren für Oehrl, der sich allerdings gegenüber dem Match in Paderborn noch deutlich steigern muss, wenn er im Angriff eine Chance haben möchte. Nun kommt Jovanovic zurück und es wäre schon eine große Überraschung, wenn Meier im kommenden Heimspiel gegen Union Berlin nicht wieder auf das Traumduo der Hinserie zurückgreifen würde. Dennoch kann man ihn gerade aufgrund seiner Größe in den letzten Minuten noch einmal bringen, wenn man mit hohen Bällen operieren möchte. Geschäftsführer Sport Wolf Werner und Coach Meier werden sich schon etwas dabei gedacht haben, Oehrl zu verpflichten.