Michael Ratajczak (17 Einsätze/17 benotete Einsätze/Durchschnittsnote:2,82): Übernahm früh die Nummer eins für den am Zeh verletzten Michael Melka. Er füllte die Rolle eins zu eins aus und zeigte richtig starke Leistungen. Blieb in sechs Partien ohne Gegentreffer, hielt dabei gegen Augsburg sogar einen Elfmeter von Michael Thurk. Man darf gespannt sein, ob er auch in der Rückrunde zwischen den Pfosten stehen wird, wenn Melka wieder fit ist. Nach der tollen Hinrunde gibt es eigentlich keinen Grund zu wechseln. Jens Langeneke (12/12/2,83): Die ersten fünf Spieltage musste er noch verletzungsbedingt zuschauen, danach rückte er wieder in die Innenverteidigung und machte da weiter, wo er in der Aufstiegssaison aufgehört hatte. Gewann 64 Prozent seiner Zweikämpfe und vereitelte durch sein routiniertes Stellungsspiel viele gegnerische Angriffe schon im Ansatz. Auch ihm ist es zu verdanken, dass die Fortuna am wenigsten Torschüsse zuließ (181). Nicht nur in der Defensive bärenstark, auch vom Elfmeterpunkt aus. Alle drei Möglichkeiten nutzte er eiskalt.
Andreas Lambertz (17/16/2,94): Der Kapitän geht immer wieder als gutes Beispiel voran. Mit fünf Assists der beste Vorlagengeber seiner Mannschaft. War ohnehin an den meisten Torschüssen seiner Truppe beteiligt: 34 Mal versuchte er es selbst, 26 Mal legte er für einen Kollegen auf. Alleine schon durch seine permanente Präsenz ein Schlüsselspieler.
Claus Costa (14/14/3,0): Der Aufsteiger der Saison. Wer hätte schon gedacht, dass er den zweitligaerfahrenen Stephan Sieger verdrängt und danach seinen Stammplatz mehr als nur behauptet. Im defensiven Mittelfeld hält er seinen Vorderleuten den Rücken frei. Nicht nur durch seine Zweikampfstärke (56,7 gewonnene Duelle), sondern auch durch exzellentes Stellungsspiel macht er die Räume für den Gegner eng.
Martin Harnik (13/13/3,0): Er erfüllte die hohen Erwartungen, die an ihn gestellt wurden. Mit acht Treffern bester Torschütze, mit elf Scorer-Punkten an den meisten „Buden“ seines Teams beteiligt. Bildet mit Ranisav Jovanovic ein richtig starkes Sturmduo. Er ist immer brandgefährlich, schoss in 13 Spielen 31 Mal auf das gegnerische Gehäuse. Wenn man ihn irgendwie kaufen kann, müssen die Verantwortlichen schnell handeln.
Christian Weber (17/17/3,06): Verpasste in der gesamten Hinrunde nicht eine einzige Sekunde. Und das zurecht, schließlich lieferte er zahlreiche blitzsaubere Begegnungen ab. Einen einzigen Fehler leistete er sich, als er das zwischenzeitliche 1:0 für Energie Cottbus in der heimischen ESPRIT-arena quasi vorbereitete. Ansonsten hielt er seine Seite sauber und war vorne sogar als zweifacher Torschütze erfolgreich.
Ranisav Jovanovic (14/14/3,07): Keiner feuerte so häufig auf die gegnerischen Tore wie er (36 Mal). Daher ist es auch keine Überraschung, dass er sieben Mal jubeln durfte und damit nach Sturmpartner Harnik der erfolgreichste Torjäger ist. Im Sturmzentrum unheimlich aktiv, wurde daher auch am häufigsten gefoult (36 Mal). Wird der Fortuna in der Rückrunde wegen einer Sperre noch weitere zwei Partien fehlen.
Johannes van den Bergh (15/15/3,2): Er ist das Pendant zu Weber auf der linken Seite und gehört genauso wie der Rechtsverteidiger in die Kategorie „Mr. Zuverlässig“. Stört seine Gegenspieler unheimlich früh und macht zudem unermüdlich Power auf seiner Schiene. Nicht selten kam er bis zur Grundlinie durch und sorgte für Gefahr im Agriff. Dabei war es auch egal, ob sein Partner Olivier Caillas, Oliver Fink oder sonst wie hieß.
Oliver Fink (17/15/3,33): Stand zwar nicht immer in der Startformation, dafür aber in jedem Spiel auf dem Feld. Das liegt zum einen daran, dass er eine ordentliche Serie gespielt hat und zum anderen ist er vielseitig einsetzbar. Egal auf welcher Seite, egal ob offensiv oder defensiv, der Neuzugang der SpVgg Unterhaching macht einen guten Job. Fiel jedoch nach überragendem Beginn ein wenig ab und landete bei seiner Normalform.
Olivier Caillas (14/11/3,45): Während er am Anfang noch zumeist von Beginn an ran durfte, fand er sich zum Ende der Hinserie auf der Bank wieder. Das hatte auf der einen Seite taktische Gründe, auf der anderen Seite fiel er aber auch dem aufstrebenden Patrick Zoundi zum Opfer, der immer besser in Fahrt kam. Dennoch sprechen drei Torvorlagen für den Linksfuß.
Anderson (15/13/3,46): War mit 67,2 Prozent gewonnener Duelle der zweikampfstärkste Fortune in der ersten Saisonhälfte. Dennoch machte er nicht immer einen sicheren Eindruck. Gerade wenn er als letzter Mann den Ball hat, wirkt er unruhig bis hektisch. Doch vor allem in der Luft hat er große Vorteile gegenüber seinem direkten Konkurrenten Hamza Cakir.
Auf weniger als die Hälfte aller benoteten Einsätze kommen:
Marco Christ (9/7/3,0): Keine Frage, mit ihm in Vollbesitz seiner Kräfte ist die Fortuna noch gefährliche. Das zeigte er, wenn er nicht gerade verletzungsbedingt zusehen musste. Seine erstklassigen Pässe in die Spitze, seine brandgefährlichen Standards – all das braucht sein Team.
Fabian Hergesell (6/2/3,0): Stand zwei Mal in der ersten Elf und beackerte dann mit seinem eigentlichen Konkurrenten van den Bergh, der ins Mittelfeld rückte, die linke Seite. Eine Variante, die gut funktionierte und auch in der Rückserie auswärts ein gutes Mittel sein könnte. Im direkten Duell mit van den Bergh ist er jedoch fast chancenlos.
Marcel Gaus (9/1/3,0): Mit einer richtig guten Winter-Vorbereitung könnte er für den gesperrten Jovanovic in die Elf stürmen. Denn bei seinen insgesamt neun Einsätzen zeigte er starke Ansätze und traf sogar beim Auswärtsspiel in Ahlen mit einem tollen Linksschuss. Michael Melka (1/1/3,0): Spielte nur eine Halbzeit am ersten Spieltag gegen den SC Paderborn und blieb da gegentorlos. Wird es jedoch schwer haben, nach seiner überstandenen Zehverletzung in den Kasten zurückzukehren.
Stephan Sieger (9/5/3,2): Die „Arbeitsbiene“ gehört zu den Spielern, die am nächsten an der ersten Elf sind. Wenn Costa mal aus irgendwelchen Gründen ausfällt, ist er sofort zur Stelle und spielt seinen gewohnt soliden Stiefel runter. Aber vielleicht ist genau das sein Problem: Er geht zu häufig das gleiche Tempo, während Costa auch mal variiert.
Hamza Cakir (8/8/3,25): Auch auf ihn ist Verlass, wenn Langeneke oder Anderson nicht zur Verfügung stehen. Doch auch er kämpfte in der Hinrunde mit Verletzungen. Könnte nach der Winterpause noch zu einem ganz wichtigen Spieler werden.
Patrick Zoundi (8/4/3,25): Brauchte ein paar Monate, um schließlich in Wallung zu kommen. Zum Ende der Hinrunde konnte er in einigen Szenen zeigen, warum Geschäftsführer Sport Wolf Werner und Coach Meier ihn trotz starker Besetzung im Mittelfeld unter Vertrag nahmen. Als „Spielertyp Ahmet Cebe“ bereitete er über die rechte Seite einen Treffer vor und erzielte bei 1860 München sogar den punktbringenden Ausgleich zum 2:2. Er ist in der Rückserie mehr als nur eine Alternative.
Sebastian Heidinger (5/2/3,5): Nach starken Auftritten zum Ende der vergangenen Saison ist man eigentlich davon ausgegangen, dass er mehr Einsatzzeiten bekommt. Doch erst am vorletzten Hinrunden-Spieltag gegen RW Oberhausen machte er von sich reden. Als Ersatz für den gesperrten Jovanovic traf er direkt zum wichtigen 1:0. In Rostock konnte er seine starke Leistung auf dem schlechten Untergrund nicht bestätigen. Er bleibt auch im Jahr 2010 nur Ersatz.
Kozo Yuki (2/2/3,5): Niemand hat mit ihm gerechnet, als Trainer Meier ihn bei 1860 München plötzlich ins kalte Wasser warf. Für zwei Partien half er neben Langeneke in der Innenverteidigung aus und machte einen ordentlichen Job.
Dmitri Bulykin (8/7/4,0): Ihn als Fehleinkauf abzustempeln wäre nach einer für ihn schwierigen Hinrunde sicherlich unfair. Als großer Hoffnungsträger geholt, musste er direkt in den ersten fünf Partien von Beginn an auflaufen, obwohl er nicht hundertprozentig fit war. Antrittsschnelligkeit war bei ihm im Grunde überhaupt nicht vorhanden, daher konnte der bullige Angreifer seine Stärke nicht ausspielen.
Auf keinen benoteten Einsatz kamen: Axel Lawarée (5), Robert Palikuca, Kai Schwerfeger, Maximilian Schulze-Niehues, Patrick Nettekoven, Oliver Hampel (alle ohne Einsatz).