Aufsteiger Beim Aufsteiger gibt es einige Aufsteiger, aber dennoch kann man ein paar Namen besonders hervorheben. Allen voran Claus Costa muss man in dieser Kategorie nennen. Der „Sechser“ spielte zunächst in der Regional- und dann in der Dritten Liga sehr häufig nur die Rolle des Ersatzmannes. Inzwischen ist er aus dem defensiven Mittelfeld überhaupt nicht mehr wegzudenken. Nicht umsonst wird er immer wieder von Regisseur Marco Christ dafür gelobt, dass er für ihn die „Drecksarbeit“ verrichtet und er dadurch den Rücken frei hat. Außerdem hätte wohl vor einem halben Jahr noch niemand damit gerechnet, dass Keeper Michael Ratajczak nur die allererste Halbzeit in der Hinserie verpassen würde. Er war nicht nur ein guter Vertreter vom erwarteten Stamm-Torwart Michael Melka, der mit einer Zehenverletzung zu kämpfen hatte, sondern er konnte ihn sogar vergessen machen.
Auch der Neuzugang „Bamba“ Anderson gehört inzwischen fest zur ersten Elf. Der Innenverteidiger bietet mit 67,2 Prozent gewonnenen Zweikämpfen die besten Werte seines Teams auf. Zudem sind die beiden vor der Saison verpflichteten Außenverteidiger Christian Weber und Johannes van den Bergh mehr als nur Verstärkungen. Weber verpasste in der Hinserie sogar keine einzige Minute.
Der Vater des Erfolges ist allerdings Trainer Norbert Meier. Man muss schon ein bisschen in der Fortuna-Vergangenheit kramen, wann zum letzten Mal ein Coach dermaßen gefeiert wurde wie aktuell der Ex-Duisburger. Nicht nur seine taktischen Meisterleistungen, wie beispielsweise der 2:0-Sieg in Kaiserslautern, sondern auch sein glückliches Händchen bei den Neuverpflichtungen oder wenn jemand nicht einsatzbereit war, hatte einen großen Anteil am Höhenflug der Düsseldorfer.
Absteiger Des einen Freud ist des anderen Leid. So ungefähr kann man das Verhältnis zwischen Claus Costa und Stephan Sieger erklären. Ohne etwas falsch zu machen ist „Sieges“ nur noch zweite Wahl und kam am bärenstarken Costa nicht vorbei. Dennoch kann Coach Meier froh sein, dass er den ehemaligen Offenbacher noch in der Hinterhand hat. Ein Quartett im Kader ist sogar noch deutlich ärmer dran als Sieger. Angefangen bei Axel Lawarée, der in den letzten beiden Spielzeiten noch der feste Sturmpartner von Ranisav Jovanovic war und nun nur noch auf fünf Kurzeinsätze kam.
Vieles deutet darauf hin, dass der Belgier in der Rückrunde auf seine Abschiedstournee geht. Auch Deniz Kadah, am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison noch durch seinen Siegtreffer in Aalen zum Aufstiegshelden avanciert, ist derzeit im Angriff so gut wie chancenlos. Fast wie vom Erdboden verschluckt sind Robert Palikuca und Oliver Hampel. Beide Akteure haben bisher nur Einsätze in der Regionalliga-Reserve bekommen. Die beiden Musterprofis scheinen in Meiers Gedanken keine Rolle mehr zu spielen, bei Hampel kann man sogar davon ausgehen, dass er in der Winterpause den Verein verlässt.
Problem Mit den Erfolgen steigt auch immer die Erwartungshaltung. Momentan träumt ganz Düsseldorf von dem direkten Durchmarsch in die Erste Bundesliga. Nach dieser Hinrunde ist das nicht wirklich unverständlich. Denn auch von kleineren Rückschlägen ließ sich die Truppe nicht unterkriegen. Doch was passiert, wenn man mal drei Niederlagen in Folge kassiert? Steckt das Team dies auch ohne weitere Probleme weg? Zudem könnte dann die unglaubliche Euphorie, von der die Mannschaft derzeit getragen wird, ein wenig verpuffen und langsam wieder Normalität rund um die ESPRIT-arena einkehren. Außerdem kann man auswärts nur teilweise an die starken Leistungen im eigenen Stadion anknüpfen. In der zweiten Saisonhälfte müssen die Düsseldorfer ein Spiel mehr in der Fremde bestreiten als zuhause.
Prognose Nach der Hinrunde kann man vor der Fortuna nur den Hut ziehen. Doch aktuell kann man sich schwer vorstellen, dass es nach der Winterpause genauso weitergeht. Auch die Konkurrenz rechnet fest damit, dass die Düsseldorfer irgendwann einbrechen. Doch einen echten Einbruch wird es nicht geben, dafür ist die Mannschaft zu gefestigt. Für den ganz großen Wurf wird es jedoch auch nicht reichen, dafür haben die direkten Widersacher aus Bielefeld, Duisburg und Augsburg viel erfahrenere Kader zur Verfügung. Die Meier-Elf wird am Ende einen hochverdienten fünften Rang einnehmen.