Platz vier nach der Hinrunde und Punktgleichheit mit dem derzeitigen Releganten Arminia Bielefeld lässt einen direkten Durchmarsch ins Oberhaus als nicht unrealistisch erscheinen.
Noch erstaunlicher als die aktuelle Position in der Tabelle ist die Art und Weise, wie die Mannschaft von Trainer Norbert Meier, der zum Ende der Hinrunde mit zahlreichen Sprechchören von den Fans gefeiert wurde, auftritt. Vor allem in der heimischen ESPRIT-arena, wo es keine einzige Niederlage gab. Im Gegenteil, sieben von neun Partien wurden sogar gewonnen. Unter den bisherigen Gegnern vor eigenem Publikum waren keine Geringeren als die ehemaligen Bundesligisten Arminia Bielefeld (3:2), Karlsruher SC (1:0), Alemannia Aachen (0:0) und Energie Cottbus (2:1).
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Die Fortuna ist wieder wer im deutschen Profifußball. Das wurde auch nicht zuletzt beim Auswärtsspiel beim souveränen Herbstmeister 1.FC Kaiserslautern deutlich, wo man eine exzellente Leistung mit einem 2:0-Sieg krönte. „Kompliment an meine Mannschaft“, strahlte Coach Meier nach dieser Partie. „Die Truppe hat über die gesamte Spieldauer sehr organisiert gespielt und nie die Ordnung aufgegeben.“ In der Tat war dieses Match nahe an der Perfektion.
Aber auch durch zwischenzeitliche Rückschläge haben sich die Düsseldorfer nie unterkriegen lassen. Das 0:3 in Duisburg, wo man in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft war und hätte in Führung gehen müssen, kratzte genauso wenig am Selbstvertrauen wie die unglückliche 1:2-Niederlage in Greuther Fürth, wo man großes Pech mit Schiedsrichter-Entscheidungen hatte. Auch beim Hinrunden-Zweiten FC St. Pauli fehlte das Quäntchen Glück, als man in einem ausgeglichenen und hart umkämpften Match die drei Zähler in Hamburg lassen musste (1:2). Dennoch waren die bisherigen Auftritte der Fortuna aller Ehren wert. Gründe für diesen Höhenflug gibt es einige:
- Die Fortuna hat mehr als die Hälfte der 17 Partien gewonnen. Neun Siegen stehen nur fünf Niederlagen gegenüber. Damit ist die Meier-Elf auf dem vierten Platz rangierend der beste Aufsteiger.
- In der Heimtabelle stehen die Düsseldorfer sogar ganz oben. 23 von möglichen 27 Zählern wurden in der ESPRIT-arena ergattert. Dabei erzielten Kapitän Andreas Lambertz und Co. 17 Treffer, nur Augsburg und Fürth waren zuhause noch erfolgreicher.
- Auch die Defensive ist ein Erfolgsgarant: Nur Kaiserslautern und Bielefeld kassierten weniger Gegentreffer als die Fortuna (18). Darüber hinaus lassen die Landeshauptstädter am wenigsten Schüsse auf das eigene Tor in der gesamten Liga zu. Elf Mal pro Spiel versuchten es die gegnerischen Akteure im Schnitt.
- Ausgerechnet die Stamm-Innenverteidigung mit Anderson und Jens Langeneke bietet die besten Zweikampfwerte auf. Während Neuzugang Anderson 67,2 Prozent der Duelle gewann, blieb Routinier Langeneke bei 64 Prozent der Duelle unüberwunden.
- In den letzten zehn Begegnungen schossen die Fortunen immer mindestens ein Tor. Solch eine lange Serie kann kein anderer Zweitligist aufweisen.
- Bei Standardsituationen des Gegners ist kein Team so sicher wie F95. Erst drei Gegentreffer ist absoluter Ligabestwert. Alle anderen Teams kassierten mindestens doppelt so viele Tore bei „ruhenden Bällen“. Selbst den einzigen Elfmeter parierte Keeper Michael Ratajczak gegen Augsburgs Michael Thurk.
- Die Stürmer treffen! Das neue Traumpaar im Angriff, Martin Harnik (8) und Ranisav Jovanovic (7), durften bereits 15 Treffer gemeinsam bejubeln. Die meisten Assistpunkte konnte Publikumsliebling „Lumpi“ Lambertz verbuchen (5).