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Luthe selbstbewusst
„Ich denke ergebnisorientiert“

VfL: Luthe freut sich über Karrieresprung
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Montagnachmittag noch, beim Training der Profis, war Andreas Luthe hinter Daniel Fernandes, René Renno und dem verletzten Philipp Heerwagen Torhüter Nummer vier.

Am Dienstag, vor Trainingsbeginn (10.30 Uhr), war der 22-jährige Goalie, der seit der C-Jugend (Juli 2001) das Tor beim VfL hütet, plötzlich die Nummer eins. Und zwölf Stunden später war er ein Schlussmann, dem Fußball-Bochum zutraut, dass er langfristig im Profigeschäft Fuß fassen kann.

Als Pressesprecher Christian Schönhals das Medien-Info-Heft für die Saison erstellte, antwortete Luthe auf die Frage, welche Schlagzeile er über sich gerne lesen möchte spontan: „Luthe die neue Nummer eins beim VfL.“ Doch als ihm RevierSport Mittwochmittag vorschlug, genau diese Zeile in der aktuellen Ausgabe zu übernehmen, wurde ihm angst und bange: „Die Zeile finde ich gar nicht so toll, weil es noch lange nicht so weit ist. Ich freue mich natürlich darüber, dass ich, solange Philipp Heerwagen verletzt ist, ihn ersetzen darf. Aber wenn er wieder da ist, stehe ich voll hinter ihm.“


Doch zunächst einmal steht Frank Heinemann hinter Luthe, der Mittwoch unmissverständlich erklärte: „Andy spielt auch in Nürnberg.“ Der Keeper verriet: „Ich habe in der letzten Nacht verdammt gut geschlafen, weil ich hundemüde war. Habe mir auch bewusst keine Spielszene mehr im TV angeschaut. Die Schlüsselszenen bespreche ich mit Peter Greiber. Dann geht der Blick nach vorne.“ Nur eine Szene, 17 Minuten vor dem Spielende, brachte ihn noch am Tag danach in Wallung: „So langsam gehen mir solche Aktionen auf den Geist. Ich habe Farfan überhaupt nicht berührt, habe sogar noch zurückgezogen und musste mir dann von unten seine Flugeinlage anschauen. Hier kann es nur einen Pfiff geben und eine Gelbe Karte für den Angreifer.“

Bei all dem vielen Schulterklopfen nach dem Spiel mochte beim Torwart aber keine Euphorie ausbrechen: „Ich denke ergebnisorientiert. Und deshalb gibt es keinen Grund, sich nach einem 0:3 zu freuen.“

Andreas Luthe zahlte gegen Schalke das Vertrauen des Trainers zurück (Foto: firo).

Wie aber kam es überhaupt zu dem Einsatz des gebürtigen Velberters? Galt Luthe doch nicht unbedingt als leistungsstabil, mit dem einen oder anderen handfesten Patzer. Doch seit der Schlussmann regelmäßig am Profitraining teilnimmt, sind die Fortschritte nicht zu übersehen. Der Torhüter hat dafür eine plausible Erklärung parat: „Entscheidend dafür ist das regelmäßige Training unter Peter Greiber. Ich kann nur jedem jungen Spieler wünschen, bei den Profis trainieren zu dürfen. Jeden Tag kommt eine neue Erfahrung dazu. “

Als Luthe von seinem Einsatz am Dienstagmorgen erfuhr, schoss ihm spontan ein verrückter Gedanke durch den Kopf: „Ich hätte mir ein Elfmeterschießen gewünscht. Dann hätte ich sogar darauf gewettet, dass wir weiter kommen.“ Vielleicht erinnerte er sich an das Halbfinale zur A-Jugendmeisterschaft, als die Youngster von Hertha BSC vier von fünf Elfmetern nicht an ihm vorbei brachten. Aber auch mit Fehlern geht er schon in jungen Jahren routiniert um: „Damit hatte ich noch nie Probleme, das stecke ich schnell weg.“ Und dann sagt er auch warum: „Wenn du dir zu viele Gedanken machst, hast du schon wieder den nächsten Ball drin.“

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