"Ich muss mich sehr bei Felix Magath bedanken, der großes Verständnis für meine schwierige Situation in den vergangenen Wochen gehabt hat“, richtete der 24-Jährige zunächst seinen Gruß an den Trainer. „Und genauso groß ist mein Dank an die Fans, die mich beim Spiel gegen Wolfsburg fantastisch aufgenommen haben. Das hat mir sehr gut getan und mir ungeheuer geholfen", betonte Rafinha.
Trotz der Niederlage kam auch Bundesliga-Debütant Lukas Schmitz mit ganz guter Laune aus der Kabine. „Das ist ein super Gefühl, in die Arena einzulaufen“, strahlte der 20-Jährige, dem Magath erst bei der Besprechung am Vormittag offenbarte, dass er von Anfang an mitspielen werden. „Jetzt werde ich natürlich Gas geben und im Training alles daran setzen, dass ich weitere Einsätze bekomme“, nickte der Ex-Bochumer. Im pokalderby am Dienstag wird er zumindest wieder im kader stehen.
Kevin Kuranyi wollte sich nicht darüber beschweren, dass ihn Magath wegen seiner anhaltenden Grippe zunächst nur auf die Bank gesetzt hatte. Das Törchen zum 2:2 hätte er dennoch gerne zugesprochen bekommen. „Aus meiner Perspektive war der drin“, bewertete der Torjäger die umstrittende Szene kurz vor Schluss mit einem schelmischen Grinsen.
Magath war hingegen nicht gut auf Schiedsrichter Manuel Gräfe zu sprechen. „Es gab im Spiel gleich drei Szenen, die ich anders gesehen habe. Als die Zuschauer einen Elfmeter gefordert haben, war ich auch der Meinung, dass Rafinha gezogen worden war“, erklärte der 56-Jährige. „Und vor dem 1:2 wurde Benedikt Höwedes klar gesperrt, so etwas kann man auch mal abpfeifen“, forderte Magath. Und zur Riesenchance Kuranyis: „Ich habe auch im Fernsehen keine Perspektive gesehen, die eindeutig gezeigt hat, dass der Ball nicht im Tor war.“
Gräfe, den Schalkes Ex-Trainer Mirko Slomka nach dem Spiel in der Kabine besuchte, hatte keine große Lust, die strittigen Szenen zu erläutern. „Aus meiner Sicht haben wir alles richtig entschieden“, sagte der Referee aus Berlin.
„Wir hätten ein Unentschieden verdient gehabt, doch leider fehlte und die Effektivität wie in Köln, deswegen haben wir das Spiel verloren“, meinte Heiko Westermann. „Unsere Reaktion auf den Rückstand war aber gut. Wir sind noch am Anfang der Saison und in einem Lernprozess. Und vor allem war der Rückhalt der Fans klasse.“
Magath ärgerte sich über die Szene, die zum 1:0 für Wolfsburg führte. „Die Eckball-Ausführung war Regionalliga-Format, so geht es natürlich nicht. Zwetschge Misimovic hatte ohne Ende Zeit“, monierte Schalkes Teammanager.
Der landesweite Privatsender NRW.TV zeigt am Montag (20.30 Uhr) eine Sendung "Halbzeit Spezial" zum Pokal-Duell zwischen dem VfL Bochum und Schalke 04 am Dienstag. Studiogäste bei Moderator Ulli Potofski sind die Revier-Legenden Michael "Ata" Lameck und Klaus Fischer. Für nächsten Donnerstag plant NRW.TV anlässlich der Derbys Dortmund - Schalke und Oberhausen - Duisburg eine weitere Sondersendung.
„Weil wir in einem Moment nicht aufgepasst haben, haben wir dieses Spiel verloren. Das ist bitter“, stöhnte Benedikt Höwedes. „Wir hatten in dieser Situation Abstimmungsprobleme. Ich gehe hoch zum Kopfball und dachte, das hinter mir noch jemand steht. Das war leider nicht der Fall.
In der Zeit kommt Dzeko von hinten angeflogen. Ich war natürlich mit beteiligt und muss die Schuld mit auf meine Schultern nehmen“, zeigte sich der 21-Jährige selbstkritisch. „Es ist besonders ärgerlich, dass es nach einer Standardsituation passiert ist. Das ist eigentlich unsere Stärke.“
Manuel Neuer ärgerte sich ebenso über den Treffer. "Ich weiß nicht, ob sich einige Spieler von uns nach dem 1:1 einen Moment lang zu lange haben feiern lassen. Aber wir haben zu langsam umgeschaltet und uns deshalb das Tor gefangen", monierte Schalkes Nummer eins. "Gut, dass wir schon am Dienstag wieder spielen. Wir wollen Bochum unbedingt schlagen und in die nächste Runde einziehen."
Der Rückhalt aus der Kurve gibt nicht nur ihm "Mut für die kommenden Spiele. Wir hatten ja keinen Krach, die Fans standen immer hinter uns. Aber es gibt in so einem Verein wie Schalke halt sehr viele Fans mit unterschiedlichen Meinungen und Strömungen. Das darf nur nicht so nah an die Mannschaft gelangen", erklärte Neuer. "Wir suchen weiter den Dialog, auch bei den neuen dritten Halbzeiten nach den Spielen. Das werden wir weiter forcieren, damit wir wieder zu einer Einheit werden."