"Wenn man so etwas nun behauptet, ist das eine absolute Sauerei. Die Rolle des Sündenbocks nehme ich niemals an," sagte Müller in einem Interview in der Donnerstag-Ausgabe des Express.
Bei einem Neuanfang sei es immer leicht, alles vorherige schlecht zu machen. Sich einen Schuldigen herauszupicken, falle gerade in einem Klub wie Schalke auf fruchtbaren Boden. Aber es habe keine gravierende Entscheidungen gegeben, die nicht von allen Gremien getragen worden seien. Als er im Frühjahr beurlaubt wurde, sei nach Müllers Aussage noch nicht abzusehen gewesen, wie dramatisch die wirtschaftliche Lage würde.
Inzwischen plagen die mit 136,5 Millionen Euro verschuldeten Gelsenkirchener akute Liquiditätsprobleme. "Es überrascht mich, was ich an Zahlen lese. Die genauen Hintergründe kenne ich nicht. Im Januar bekam ich erstmals vom Aufsichtsrat den deutlichen Auftrag, die Personalkosten senken zu müssen. Das habe ich noch im Januar getan", erklärte der Ex-Profi und ergänzte: "Schalke hat doch nicht nur Kaderkosten. Auch das Stadion und die Anleihe müssen bezahlt werden. Die Personalkosten betrugen unter meiner Regie nie mehr als 50 Prozent des Umsatzes - ein glänzender Wert in der Fußballbranche."