Manchmal ist das Pech des einen das Glück des anderen - so war es auch am Samstag, als sich Tinga früh verletzte und Mats Hummels für den Brasilianer einspringen musste. Denn eigentlich hatte sich der etatmäßige Innenverteidiger darauf eingerichtet, frühestens in Hälfte zwei zu einigen Einsatzminuten zu kommen - nicht jedoch bereits nach vier Minuten.
„Ich war kurz von den Socken, als es hieß, ich solle eingewechselt werden. Ich habe dann auch einige Minuten gebraucht, um ins Spiel zu finden“, schilderte der 20-Jährige die ungewöhnliche Situation: „Denn es ist schwer, wenn man sich geistig auf 45 Minuten auf der Bank eingerichtet hat und dann plötzlich ran muss.“
Wie schon gegen Weiden, Köln und Hamburg rückte Hummels auch gegen Stuttgart nach seiner Einwechslung wieder auf die zentrale Mittelfeld-Position vor der Abwehr und sortierte dort - nach einer kurzen Eingewöhnungsphase - seine Neben- und Hintermänner mit Geschick und Übersicht.
„Ich habe in den letzten Wochen öfter auf der ‚Sechs‘ gespielt und konnte mich dort nach und nach einfinden“, verkniff sich der U21-Europameister jedoch ein Eigenlob und überließ diese Aufgabe seinem Trainer Jürgen Klopp, der zufrieden urteilte: „Mats hat seine Sache sehr gut gemacht, auch wenn er anfangs etwas zu tief stand.“
Einen Persilschein für die kommende Partie in Frankfurt wollte Klopp seinem Schützling dennoch nicht ausstellen. Doch trotzdem dürfte Hummels die beste Karten im Aufstellungspoker besitzen. Denn seiner verbalen Ankündigung, wieder in die Startelf zu wollen, ließ er gegen Stuttgart überzeugende Taten folgen.
Weil darüber hinaus sowohl Tinga als auch Sebastian Kehl (beide Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) für längere Zeit auszufallen drohen, ist der Ex-Bayer die naheliegendste Option. Der Gelobte selbst wollte sich darauf jedoch nicht festnageln lassen. Stattdessen schmunzelte er: „Ich bin froh, dass ich am Samstag mal wieder länger gespielt habe. Jetzt bin ich gespannt, was in Frankfurt ist.“